pte20060822004 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

IT-Outsourcing: Deutsche Firmen pfeifen auf Kostenvorteile

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Software als Entscheidungsfaktoren


Hamburg/Frankfurt (pte004/22.08.2006/06:20) Deutsche Unternehmen achten beim IT-Outsourcing eher auf termingerechte Lieferung als auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Geht es nach der aktuellen Studie "Software Made in Germany" der PPI AG http://www.ppi.de , gehört für drei Viertel der befragten IT-Entscheider die Pünktlichkeit des externen Dienstleisters zu den Top-Kriterien für die Vergabe entsprechender Projekte. Dagegen sind die Kostenvorteile nur für gut die Hälfte der Experten von Bedeutung und schaffen es damit nicht einmal in die Top Drei der Entscheidungsfindung.

Neben der Pünktlichkeit legen die deutschen IT-Entscheider bei der Auswahl des Outsourcing-Dienstleisters vor allem Wert auf die Abdeckung der fachlichen Anforderungen und die Zuverlässigkeit der Software. Gute Nachricht für deutsche Softwarehäuser: Sie haben der Umfrage zufolge gegenüber den IT-Dienstleistern aus Osteuropa oder Übersee einen klaren Wettbewerbsvorteil. Während ein Drittel der Experten heimische Partner etwa für besser geeignet hält, enge Lieferzeiten im Rahmen eines Software-Projekts zuverlässig einzuhalten, traut dies den Near- und Offshore-Dienstleistern nur jeder zehnte Befragte zu.

Ähnlich sieht das Bild in punkto Zuverlässigkeit und Passgenauigkeit der Software aus. Nach Meinung der Mehrheit der IT-Entscheider sind heimische Dienstleister eher in der Lage, maßgeschneiderte Lösungen für das Aufgabenprofil der Vergabefirma zu liefern. Nur zehn Prozent der Befragten gestehen der Konkurrenz aus Osteuropa oder Übersee in diesem Punkt mehr Kompetenz zu. Insgesamt können deutsche Softwarehäuser laut Umfrage in der Mehrzahl der Kriterien auf Wettbewerbsvorteile setzen.

Kritiker warnen angesichts der Vernachlässigung von Offshoring in deutschen Unternehmen allerdings schon länger vor einer mittel- bis langfristigen Gefährdung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. "Wir müssen aufpassen, dass die USA und Indien nicht als die lachenden Gewinner und Europa und speziell Deutschland als der weinende Verlierer aus dem globalen Offshoring-Trend hervorgehen", meint etwa Gerrit Hermes, Chef des IT-Dienstleisters Hexaware Technologies. Den Kostenvorteil der Auslagerung nach Indien sieht dabei aber auch Katharina Grimme, Direktorin der deutschen Niederlassung des IT-Beraters Ovum, als nur einen Aspekt. "Viel wichtiger ist in meinen Augen das Vorhandensein von entsprechenden Fachkräften", so Grimme im Frühjahr im pressetext-Interview (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060404003 ).

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