pte20060829003 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Britische Regierung entdeckt YouTube

Kritiker befürchten Missbrauch des Portals für Propaganda


London (pte003/29.08.2006/06:10) Die britische Regierung www.direct.gov.uk ist gar nicht so trocken und eingerostet wir ihr oft nachgesagt wird. Um zu zeigen, dass sie mit dem Geist der Zeit mithalten kann, hat sie zwei Videoclips auf dem Videoportal YouTube gepostet. Alles andere als progressiv ist jedoch der Inhalt der Clips http://www.youtube.com/watch?v=milFCLGiysI , den das Wirtschaftsmagazin Businessweek doch ziemlich trocken findet. In dem knapp sieben Minuten langen Film werden Politiker und Wirtschaftstreibende in langen Einstellungen porträtiert.

Weniger begeistert vom Regierungsclip zeigten sich auch einige der ohnehin schon wenigen User. Grund: Die Befürchtung YouTube könnte in Zukunft als Propagandainstrument missbraucht werden. Reinhard Pickl-Herg, Sprecher der Grünen in Österreich, teilt diese Befürchtung. "Ich bin da etwas skeptisch wenn solche Kanäle genutzt werden, denn sie können leicht missbraucht werden", sagt Pickl-Herg im pressetext-Gespräch. Was neue Medien betrifft, seien die Grünen laut eigenen Angaben die erste Partei gewesen, die das Internet für Parteikommunikation genutzt habe.

"Sharing - the Leadership Challenge", so der Titel eines der Clips, ist natürlich Werbung für die britische Regierung, aber im Gegensatz zu den klassischen Medien wie TV und Radio, muss der Verbraucher den Clip zumindest bewusst anklicken und ansehen wollen. Die Statistik zeigt magere 987 Views in zwei Wochen. Die Top Ten der YouTube-Clips schaffen zwischen 35.000 und über 350.000 Views in 24 Stunden. Dennoch ist Ian Dunmore, Direktor der unabhängigen e-Government-Abteilung des Public Sector Forum begeistert. "Das ist ein bahnbrechender Schritt und einige andere Regierungen könnten diesem Beispiel folgen", ist Dunmore überzeigt.

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