pte20060912035 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

BMW baut erstes serienreifes Wasserstoffauto

Hydrogen 7 wird in Kleinserie produziert und vermietet


Foto: bmw.de
Foto: bmw.de

München (pte035/12.09.2006/13:50) Der bayrische Automobilbauer BMW http://www.bmw.de hat bekannt gegeben, dass das erste mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeug den Serienentwicklungsprozess durchlaufen hat. Mit dem BMW Hydrogen 7 werde nun ein zukunftsweisendes Konzept einer nachhaltigen Mobilität ab sofort für den Alltagsbetrieb nutzbar. "Die Integration der Wasserstoffnutzung in ein bestehendes und in der Praxis bewährtes Fahrzeugkonzept schafft zugleich die Voraussetzungen für eine am Markt akzeptierte sowie für den Kunden erfahrbare Alternative zu herkömmlichen Antriebsformen", erklärt Daniel Kammerer, Technologiesprecher "CleanEnergy und Mobilität" bei BMW, im Gespräch mit pressetext. Der Durchschnittsbürger wird sich allerdings noch gedulden müssen, denn die erste Kleinserie von 100 Fahrzeugen wird lediglich an ausgewählte Nutzer vermietet.

Die Limousine der 7er-Reihe von BMW wird von einem 260 PS starken Zwölfzylinder-Motor angetrieben und beschleunigt in 9,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 230 km/h limitiert. Solange eine flächendeckende Wasserstoffversorgung nicht gewährleistet ist, kann der bivalent ausgelegte Motor des BMW Hydrogen 7 durch einfaches Umschalten der Betriebsart auch auf herkömmliches Superbenzin zurückgreifen.

"Die Premiere des Hydrogen 7 ist nicht nur für BMW ein Meilenstein auf dem Weg in ein von fossilen Brennstoffen unabhängiges Zeitalter der Mobilität, sondern auch ein Signal für die gesamte Automobil- und Energiewirtschaft", meint Kammerer. Der Hydrogen 7 trete den Beweis dafür an, dass der Einsatz von Flüssigwasserstoff als Energieträger in Serienfahrzeugen umsetzbar sei. Auch kostenmäßig sei das Konzept zu einem späteren Zeitpunkt in der Massenproduktion adäquat zu realisieren.

"Die technische Herausforderung bei der Entwicklung der Wasserstoffautos war der bivalent ausgelegte leistungsfähige Motor und der Wasserstofftank", führt Kammerer aus. Zwei jeweils zwei Millimeter starke Edelstahlbleche und eine dazwischen liegende Vakuumisolation sorgen dafür, dass die insgesamt acht Kilogramm Wasserstoff flüssig bleiben. Beim BMW Hydrogen 7 hält die Isolation den 250 Grad Celsius kalten Wasserstoff im Zaum. Die maximale Reichweite des Wagens im Gasbetrieb beträgt 200 Kilometer, benzinbetrieben legt er weitere 500 Kilometer zurück.

Mit seiner CleanEnergy-Stretegie will der Automobilhersteller als Förderer der Wasserstoff-Technologie als Energieträger auftreten. Der Hydrogen 7 soll dabei die Rolle eines Schrittmachers übernehmen, der alle an diesem Konzept beteiligten Entwicklungspartner in die Lage versetzt, die Alltagstauglichkeit der gemeinsam entwickelten Technologie zu demonstrieren. "Die ersten Autos wollen wir Nutzern zur Verfügung stellen, die aufgrund der örtlichen Infrastruktur die Möglichkeit haben, den Wasserstoff entsprechend zu verwenden. Weiters wollen wir Personen erreichen, die an alternativen Energieträgern interessiert sind und mithelfen können, diese zu verbreiten", erläutert Kammerer.

Kammerer sieht die BMW-Entwicklung auch als Ansporn für Politik und Wirtschaft. "Studien gehen davon aus, dass im Jahr 2020 etwa zwei Prozent aller neuen Fahrzeuge mit alternativer Energie betrieben werden. Der Hydrogen 7 bekräftigt das gesellschaftliche Engagement BMWs. Wir glauben, dass wir mit seiner Entwicklung den Fahrzeugpart im alternativen Energiebereich gut dargestellt haben. Nun sind weitere Organisationen und Einrichtungen gefragt, etwa um politische Rahmenbedingungen zu schaffen oder die Infrastruktur zur Wasserstoffversorgung aufzubauen", so der BMW-Sprecher abschließend gegenüber pressetext.

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