pte20061003025 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

FSF Europe startet Anti-DRM-Kampagne

"Wollen über die Gefahren von Digital Restrictions Management aufklären"


Foto: drm.info
Foto: drm.info

Hamburg (pte025/03.10.2006/13:55) Die Free Software Foundation Europe (FSFE) http://www.fsfeurope.org hat in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen heute, Dienstag, eine Anti-DRM-Kampagne gestartet. Auf der Website drm.info http://www.drm.info wollen die Initiatoren über die Gefahren aufklären, die Digital Right Management (DRM) mit sich bringt. Die FSFE spricht von Digital Restrictions Management. "Bei DRM geht es nicht um die Verwaltung digitaler Rechte, wie die Industrie allen glauben machen möchte, sondern in erster Linie um Einschränkungen der Rechte für den Anwender", erklärt FSFE-Sprecher Joachim Jakobs im Gespräch mit pressetext.

"Man kann den eigenen Geräten nicht mehr vertrauen. Die Geräte vertrauen dem Besitzer ebenso wenig, so dass sie den Inhaber gar nicht merken lassen, dass er unter Beobachtung durch DRM steht. Im schlimmsten Fall verliert der Computerbesitzer sogar die Kontrolle über sein Gerät", warnt Jakobs. Als Beispiel führt er Sonys Rootkit-Kopierschutz XCP an (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=051103036 ). "Das Programm installierte sich ungefragt und unbemerkt, schickte Reports an Sony und hinterließ nach Deinstallation Schäden an Windows", führt Jakobs aus. Mit der Webseite wollen die Initiatoren die öffentliche Diskussion über das Thema beleben und Aufklärungsarbeit betreiben.

"Durch DRM wird von der Industrie kontrolliert, was der User machen darf oder nicht, wie lange er was macht und unter welchen Umständen. Das ist die Basisfunktion von DRM, die jedem Computeranwender begegnen wird", wettert FSFE-Präsident Georg Greve auf der Webseite. "DRM-Technologien basieren auf dem Prinzip, dass ein Dritter mehr Einfluss auf die eigenen Geräte hat, als man selbst. Deren Interesse wiegt im Konfliktfall mehr als die eigenen. Das gilt selbst dann, wenn die eigenen Interessen legal und legitimiert sind, beispielsweise bei den eigenen Daten", meint Greve.

Gegenüber dem Economist sagte Peter Lee, ein hoher Disney-Manager, vor rund einem Jahr: "Wenn die Konsumenten wissen, dass hier ein DRM-System umgesetzt ist, was es macht und wie es funktioniert, dann haben wir versagt." http://www.economist.com/displaystory.cfm?story_id=4342418 Dies sehen die Betreiber von drm.info als Kampfansage. "Mit der Webseite wollen wir die Stille um DRM beenden und die Menschen über die Gefahr der Technologie aufklären", so Greve.

(Ende)
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