pte20061012003 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Printmedien haben mehr Raum für Wirtschaftsberichterstattung

Stärkere Polarisierung als in elektronischen Medien


Ernst-Schneider-Preis
Ernst-Schneider-Preis

Köln (pte003/12.10.2006/06:15) Die Behandlung wirtschaftlicher Themen in Printmedien erfährt derzeit eine deutliche Steigerung. Wie die Auswertung des diesjährigen Ernst Schneider IHK Medienpreises http://www.ernst-schneider-preis.de ergeben hat, sind Zeitungen und Zeitschriften in ihrer Berichterstattung politischer geworden und polarisieren mehr als elektronische Medien. Die deutschen Industrie- und Handelskammern untersuchen jährlich die Behandlung wirtschaftlicher Themen in Hörfunk, Fernsehen und Presse. Dazu werden Studien unter die Lupe genommen, Programme beobachtet und 400 Beiträge zum Ernst Schneider Preis ausgewertet. Im vergangenen Jahr ergab sich aus diesen Recherchen eine klare Hinwendung zur Wirtschaftsberichterstattung in den Printmedien.

Vor allem die Bundestagswahlen in Deutschland haben 2005 einen Zuwachs an Wirtschaftsinteresse mit sich gebracht. "Diese Themen haben an gesellschaftlicher Relevanz gewonnen, weil zahlreiche Bürger und damit breite Leserschichten von Änderungen der Steuer-, Sozial- und Gesundheitspolitik betroffen sind", heißt es von den IHK gegenüber pressetext. Wirtschaftspolitische Themen wurden nicht nur in Leitartikeln der Wirtschaftspresse, sondern auch in Tageszeitungen und General-Interest-Titeln nachhaltig diskutiert. Besonders auffällig sei der Trend bei regionalen Zeitungen. Zudem wurde nicht nur mehr über Wirtschaft, sondern in Hinblick auf diese auch kritischer berichtet.

Gleichzeitig zeigte sich bei der Auswertung des Ernst-Schneider-Preises aber auch, dass Wirtschaftsthemen im TV weniger geworden sind bzw. zunehmend auf Verbraucheraspekte reduziert werden. Das gilt ebenso für private wie für öffentlich-rechtliche Sender. Diese Form der Berichterstattung sei zwar konkret und nutzwertig, klammere jedoch die ebenso wichtige Aufdeckung komplexer Zusammenhänge und wirtschaftspolitischer Hintergründe aus, meint Walter Richtberg, Vorsitzender des Ernst-Schneider-Preises der deutschen Industrie- und Handelskammern e.V. Der Hörfunk bietet ein weitgehend heterogenes Bild. Ein zunehmender Teil von jährlich rund 500 in Deutschland produzierten Features und Hörspielen behandelt wirtschaftliche Themen. Dennoch sind wirtschaftsorientierte Beiträge auf den meisten populären Kanälen, vornehmlich private, kaum on Air.

"Immerhin gibt es Erfolg versprechende Ansätze wirtschaftliche, Zusammenhänge im Kinder- und Jugendprogramm darzustellen, wie etwa 'daxDING: Musik und Geld' vom SWR oder 'Lilipuz - Heckers Hexenküche' des WDR", so die IHK auf Nachfrage von pressetext. Mit der Verleihung des Ernst-Schneider-Preises wollen die IHK Autoren ermutigen, auch komplizierte Wirtschaftsthemen so aufzubereiten, dass diese für Laien verständlich sind.

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