pte20061016022 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Philips enttäuscht mit Milliardengewinn

Unterhaltungselektronik drückt auf Konzernumsatz


(Foto: philips.com)
(Foto: philips.com)

Amsterdam (pte022/16.10.2006/13:20) Der niederländische Elektronikriese Philips http://www.philips.com hat im abgelaufenen dritten Quartal die eigenen Prognosen verfehlt. Getrieben durch den milliardenschweren Verkauf der Halbleitersparte konnte der Nettogewinn zwar auf 4,24 Mrd. Euro verdreifacht werden. Das EBIT nach Sonderposten schrumpfte allerdings auf 25 Mio. Euro. "Auf den ersten Blick ist die operative Performance unerwartet schlecht und absolut enttäuschend", sagt Marco Günther, Analyst bei der Hamburger Sparkasse, im Gespräch mit pressetext.

Beim Umsatz blieb Philips ebenfalls unter den Erwartungen. Der Konzernumsatz kletterte gegenüber dem Vorjahresquartal lediglich um ein Prozent auf 6,3 Mrd. Euro. Einen Umsatzrückgang um fünf Prozent musste Philips in der Unterhaltungselektronik-Sparte hinnehmen, die immer noch den Löwenanteil zum Konzerngeschäft beiträgt. "In diesem Bereich war allerdings absehbar, dass die Erlösentwicklung schwächer als erwartet ausfällt", meint Günther. Philips habe sich wie die gesamte Branche mehr positive Auswirkungen durch die WM versprochen.

Belastet wurde die Philips-Bilanz zusätzlich durch das Joint Venture LG Philips LCD dem der Preisverfall bei LCD-Fernsehern im abgelaufenen Quartal satte Verluste beschert hatte (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=061010042 ). Nach einem Gewinn von 188,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum verbuchte der südkoreanische Panel-Produzent nun ein Minus von 266,3 Mio. Euro. Beim Umsatz verzeichnete LG Philips LCD dagegen ein leichtes Plus von einem Prozent auf 2,27 Mrd. Euro.

"Es war ein gutes Quartal für Philips", zeigt sich Philips-Chef Gerard Kleisterlee mit Verweis auf die verbesserte Performance der Healthcare- und Licht-Sparte dennoch überzeugt. Zudem habe der Konzern mit dem erfolgreichen Verkauf seiner Halbleitersparte den Fokus noch stärker auf den Healthcare- und Lifestyle-Bereich gelegt. "Wir sind zunehmend gut gerüstet, um nachhaltiges, profitables Wachstum aus unserer starken Innovations- und Technologie-Stellung heraus zu generieren", so Kleisterlee.

Aufgrund der Volatilität des Chipgeschäfts hatte Philips 80,1 Prozent seiner Chipsparte für 6,4 Mrd. Euro an ein Investorenkonsortium veräußert. "Grundsätzlich war der Verkauf absolut richtig. Er ist zudem zu einem guten Zeitpunkt erfolgt und Philips hat einen angemessenen Preis erzielt", so Analyst Günther abschließend gegenüber pressetext.

(Ende)
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