pte20061017047 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Junge Zeitschriften als Wachstumstreiber der Zeitschriftenbranche

Trotz leichtem Minus bleibt Branche stabil


Neue Medien bieten Chancen für Zeitschriften (foto: vdz.de)
Neue Medien bieten Chancen für Zeitschriften (foto: vdz.de)

Berlin (pte047/17.10.2006/16:00) Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) http://www.vdz.de veröffentlichte gestern, Montag, die IVW-Auflagenzahlen deutscher Zeitschriften. Der Marktanalyse zufolge können vor allem Titel, die nicht länger als zehn Jahre am Markt sind, ein Auflagenwachstum verzeichnen. Insgesamt verzeichnete der Markt ein leichtes Minus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und bleibt dadurch nahezu stabil.

Erfasst wurden in der Analyse etwa 450 Publikumszeitschriften. Vor allem Newcomer konnten Auflagenzuwächse verzeichnen. So verkaufte beispielsweise das Magazin NEON über 190.000 Hefte im dritten Quartal 2006 und verbuchte dadurch ein Plus von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ebenfalls hohe Zuwachsraten konnten das Politikmagazin CICERO (11,6 Prozent), das TV-Magazin Digital TV (16,7 Prozent) und das Lifestyle-Magazin Glamour (5,5 Prozent) verzeichnen. An etablierten Zeitschriften ging der Konsumboom vorbei. "In einem gesättigten Markt herrscht naturgemäß Verdrängungswettbewerb. Der Erfolg der jungen Titel geht zu Lasten anderer Zeitschriften", erklärt Stefan Michalk, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim VDZ, im Gespräch mit pressetext.

Zu den auflagenstärksten Segmenten zählen die 'aktuellen Zeitschriften und Magazine' mit einem Plus von 3,2 Prozent, die Programmzeitschriften mit 3,4 Prozent und Elternzeitschriften mit einem Wachstum von 16 Prozent. Lifestyle Magazine verloren insgesamt vier Prozent und fielen auf knapp 253.000 verkaufte Hefte zurück. Reisemagazine konnten sich im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent steigern und erreichten somit eine Auflage von 1,6 Mio. verkauften Heften. Do-it-yourself-Zeitschriften verloren gegenüber 2005 um 10,5 Prozent, genauso wie Kino-, Video-, Audio-, und Fotozeitschriften, deren Auflage um 17,3 Prozent zurückging. IT- und Telekommunikationsmagazine verzeichneten ebenfalls ein Minus von 10 Prozent.

"Obwohl wir insgesamt ein leichtes Minus von 0,5 Prozent verzeichnen, bleibt der Markt weit gehend konstant. Die Gesamtauflage ist stabil geblieben, die Anzahl der Titel ist gestiegen. Wie man diese Situation beurteilt hängt davon ab, ob man das Glas halb voll oder halb leer sieht", so Michalk. Einerseits wird die Vielfalt erhöht und der Wettbewerb dadurch angekurbelt. Andererseits besteht die Gefahr, dass kleinere Verlage vom Markt verdrängt werden und es zu Konzentrationen kommt. In Nebennischen allerdings haben auch kleine Verlage noch gute Chancen.

Wie sich der Markt in Zukunft entwickelt, wollte Michalk gegenüber pressetext nicht kommentieren. Eine Bedrohung durch das Internet sieht er aber nicht. "Die Digitalisierung ist eine wesentliche Wachstumschance für unsere Branche. Durch Web-Portale, IPTV oder aber auch durch mobile Inhalte erschließen sich für die Verlage neue Kommunikations- und Absatzkanäle genauso wie Zielgruppen. Aber auch wenn die Umsätze aus diesem Bereich hohe Wachstumsraten haben, werde das Kerngeschäft auf absehbare Zeit der Printbereich bleiben", erläutert Michalk gegenüber pressetext.

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