pte20061026004 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Expansion vs. Heimmarkt: Mobilfunkbetreiber in der Zwickmühle

China und Russland mit dem höchsten Kundenwachstum


Brisbane/Wien (pte004/26.10.2006/06:25) Die Sättigung der westeuropäischen Mobilfunkmärkte bringt die Provider zunehmend in die Zwickmühle. Einerseits locken Osteuropa oder Asien mit deutlich höheren Wachstumsraten. Zum anderen geraten gerade die Platzhirsche wie die ehemaligen Monopolisten auch auf den Heimmärkten etwa durch Billiganbieter stärker unter Druck und müssen reagieren. "Die Mobilfunkbetreiber haben es sicherlich nicht leicht", meint Erste-Bank-Analyst Rene Jürgen Ulamec im pressetext-Gespräch. "Sie haben nur eine gute Chance, wenn sie expandieren. Den Heimmarkt können die Provider aber nicht aufgeben, auch wenn sie dort unter Druck geraten", sagt Ulamec.

Eine generell richtige Strategie gibt es dabei nicht. Vodafone http://www.vodafone.com etwa hat sich trotz seiner Expansionsbestrebungen erst im Frühjahr von seinem verlustreichen Japan-Geschäft getrennt. Die spanische Telefonica http://www.telefonica.es befindet sich derzeit mit einem Strategiemix auf Erfolgskurs. So ist der Telekomriese stark in den Wachstumsmärkten Südamerikas vertreten. "Darüber hinaus macht die Telefonica nach der Übernahme von O2 aber auch den Branchenführern in Großbritannien und Deutschland Konkurrenz", erklärt Ulamec. Aufgrund des steigenden Konkurrenzdrucks kämpfen Westeuropas Mobilfunkanbieter derzeit mit sinkenden Margen. "Der gesamte Telekomsektor stand in den vergangenen Quartalen unter Druck", resümiert Ulamec.

Im Gegensatz zum gesättigten westeuropäischen Markt können vor allem China und Russland weiterhin mit rasant wachsenden Kundenzahlen aufwarten. Der nach Kunden gerechnet größte Mobilfunkbetreiber der Welt, China Mobile, hat in den vergangenen zwölf Monaten allein 46,8 Mio. neue Kunden gewonnen und seine Kundenbasis zum Ende des zweiten Quartals auf 273,8 Millionen ausgebaut. Rivale China Unicom kommt nach Berechnungen der Mobilfunkorganisation Mobile World http://www.mobileworld.org auf 14,6 Mio. Neukunden, die russischen Betreiber MTS und Vimpelcom auf 14 bzw. 13 Millionen.

Der erste westliche Provider findet sich in der Rangliste mit Verizon Wireless übrigens auf dem 13. Platz. Als erster europäischer Betreiber erscheint Kyivstar aus der Ukraine auf Platz 16 mit 6,7 Mio. Neukunden. Die extreme Lage auf dem westeuropäischen Markt beschreibt die Suche nach dem ersten Provider aus dieser Region. Dieser findet sich mit der italienischen TIM erst auf dem 28. Platz mit immerhin 4,3 Mio. neu gewonnenen Kunden.

In die Top Ten der Mobilfunkbetreiber mit den meisten Mobilfunkkunden haben sich dagegen gleich vier westeuropäische Provider etabliert. In die Phalanx der chinesischen Unternehmen China Mobile und China Unicom hat sich mit knapp 156 Mio. Kunden auf dem zweiten Platz Vodafone gemischt. Telefonica (94,4 Mio. Kunden), Deutsche Telekom (89,9 Mio. Kunden) und die France Telecom (72,5 Mio. Kunden) folgen auf den Plätzen fünf bis sieben. In der Rangliste haben die Experten von Mobile World die Kunden aller von den Mobilfunkriesen kontrollierten Unternehmen gerechnet.

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