pte20061030003 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

UN-Konferenz: Google will sein Image retten

Konzern trotzt der Kritik an Vorgehensweise in China


.
.

London (pte003/30.10.2006/06:10) Diese Woche findet in Athen das erste Internet Governance Forum statt, auf dem über Meinungsfreiheit, Urheberrechtsschutz und Internetzugang für Afrika diskutiert werden soll. Auf dieser Konferenz der Vereinten Nationen http://www.un.org wird auch Google http://www.google.com vertreten sein, um sein angeschlagenes Image wieder aufzupolieren. In der kontroversiellen Diskussion über Googles Selbstzensur in China, wird der Konzern allerdings nicht von seiner bisherigen Linie abweichen, wie der Guardian http://www.guardian.co.uk berichtet.

Der Suchmaschinengigant will sich als ein Förderer von Änderungen präsentieren, der die Möglichkeiten hat, Internetunternehmer in Entwicklungsländern zu unterstützen und die Rechte der Konsumenten im Kampf gegen übertriebene Urheberrechtsgesetze zu vertreten. Außerdem sieht sich Google als ein Schützer diverser Minderheitenkulturen und Sprachen.

Obwohl Google Kritik für seine Vorgehensweise in China ernten wird, besteht das Unternehmen auch auf der UN-Konferenz darauf, dass seine Präsenz in China mehr Gutes als Schlechtes bewirke, indem die Suchmaschine den Chinesen trotz Zensur den Zugang zu mehr Informationen verschaffe. "Google.cn ist zensiert, aber um zu entscheiden was zensiert wird, haben wir eine Technik erfunden, die grundsätzlich technisch und nicht redaktionell ist. Das führt dazu, dass wir das Minimum von dem blockieren, was der Internetprovider verlangt", erklärt Andrew McLaughlin, Chef der globalen Public Policy bei Google. Auch die Tatsache, dass Google Chinesen einstellt und ihnen damit die Möglichkeit gibt, an der freidenkerischen Google-Kultur teilzuhaben, sieht McLaughlin als einen Fortschritt für China.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International http://www.amnesty.org will diese Argumente nicht gelten lassen. "Was wir von Google, Yahoo und Microsoft noch nicht gesehen haben, ist irgendein Versuch, ihre gemeinsame Verhandlungsmacht zu nutzen um die Voraussetzungen unter denen sie in China arbeiten, zu diskutieren und zu ändern", kritisiert Kate Allen, Direktorin von Amnesty International in Großbritannien. Als bestes Beispiel für die unterschiedlichen Suchresultate sieht Allen die Ergebnisse für den Begriff "Tianmen Square". Bei der normalen Google Bildersuche ist das erste Foto, das man erhält, das berühmte Bild mit dem Mann vor dem Panzer. In China sieht man ein fröhlich lächelndes Touristenpärchen mit dem Platz im Hintergrund.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Kristina Sam
Tel.: +43-1-81140-319
E-Mail: sam@pressetext.com
|