Microsoft schließt Pakt mit Linux
Novell: Patentabkommen erhöht Rechtssicherheit bei SuSE Linux
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Volker Smid, Novell Regional Manager DACH-Region (Foto: Novell) |
Redmond/Waltham/München (pte016/03.11.2006/10:53) Recht überraschend ist Microsoft http://www.microsoft.com einen weiteren großen Schritt auf die Open-Source-Gemeinde zugegangen. Nachdem der Softwareriese Mitte Oktober angekündigt hat, sein Virtualisierungsformat VHD als offene Spezifikation freizugeben (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=061018043 ), will Microsoft nun mit dem Linux-Spezialisten Novell http://www.novell.com kooperieren. "Im Kern geht es dabei um eine Technologiepartnerschaft", erklärt der für die Region Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) zuständige Area Manager Volker Smid im pressetext-Interview.
So wollen die beiden bisherigen Rivalen in einem in Kürze startenden Forschungslabor Lösungen für die Interoperabilität der beiden konkurrierenden Betriebssysteme entwickeln. "Darüber hinaus steigt Microsoft in den Vertrieb von SuSE Linux ein", betont Smid. Im Fokus haben die Unternehmen vor allem Geschäftskunden. Diese dürften sich insbesondere über einen weiteren Kernpunkt der Vereinbarung freuen. Bis 2012 verzichten die beiden einstigen Streithähne - 2004 etwa hatte Microsoft Novell rund 536 Mio. Dollar gezahlt, um eine Klage wegen des Betriebssystems NetWare beizulegen - auf Patentansprüche bei den Kunden des jeweiligen Partners.
Auch dank dieses Patentabkommens sieht Smid in der Vereinbarung mit Microsoft einen klaren Wettbewerbsvorteil für sein Unternehmen auf dem Linux-Markt. "Das Abkommen erhöht die Kundenbindung und die Rechtssicherheit bei SuSE Linux", meint der Novell-Manager. "Wir erwarten uns positive Effekte auf Umsatz und Kundenzahlen." In Bedrängnis gerät dagegen Novell-Rivale und Linux-Marktführer Red Hat, dessen Aktien nach ersten Spekulationen um eine entsprechende Vereinbarung kräftig nachgegeben haben.
Besonders positiv wird sich der Pakt mit Microsoft laut Smid auf das Novell-Geschäft in Deutschland niederschlagen. "Die Vereinbarung gilt zwar weltweit, aber weil SuSE in Nürnberg beheimatet ist, ist der Einfluss auf diese Region natürlich besonders hoch", so Smid. Ende 2003 hatte Novell für 210 Mio. Dollar den deutschen Linux-Distributor SuSE Linux übernommen (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=031104020 ) und profitiert seitdem von seinem Linux-Engagement.
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