pte20061107039 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

studiVZ.net bremst MySpace-Expansion in Deutschland aus

Studenten-Netzwerk steckt europäische Reviere ab


Berlin (pte039/07.11.2006/12:50) Der Markt der Social-Networking-Plattformen ist heiß umkämpft und einer der Veteranen in dieser Branche, die US-Plattform MySpace http://www.myspace.com , drängt seit seiner Übernahme durch News Corp. in neue Gefilde vor (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060621005 ). Im September wurden eine deutsch- und französisch sprachige Version von MySpace http://de.myspace.com gestartet. Mit 2,5 Mio. unique visitors im Oktober allein in Deutschland hat MySpace keinen schlechten Start hingelegt. Allerdings dürfte es für die US-Plattform nicht leicht sein sich langfristig durchzusetzen, haben doch bereits zahlreiche nationale Social-Networking-Plattformen ihre Reviere in Deutschland abgesteckt.

"Als Studentenplattform sind wir klarer Marktführer in Deutschland und sehen MySpace nicht als Konkurrenten, denn wir sprechen nur Studenten an", so Tilo Bonow, Sprecher der des Studentennetzwerks studiVZ.net http://www.studivz.net , das erst im Oktober vergangenen Jahres von zwei Studenten aus Deutschland und der Schweiz gegründet wurde. Die Plattform hat mittlerweile über 980.000 Mitglieder und neben Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es noch Plattformen in Frankreich, Spanien, Italien und Polen. StudiVZ wird von mehreren Investoren finanziert, darunter der Holtzbrink-Verlag und die erfolgreichen Jamba-Gründer Alexander, Marc und Oliver Samwer. Geplant sind weitere Expansionen in Europa sowie auch weiter weg - wohin wollte Bonow pressetext nicht verraten.

Das Konzept der Freunde-Plattform Lokalisten.de http://www.lokalisten.de ähnelt schon mehr dem von MySpace, weil es breiter angelegt ist. Die im Mai vergangenen Jahres von fünf Münchenern gegründete Plattform zählte im September 350.000 Mitglieder und ist auch in Österreich und der Schweiz verfügbar. Für MySpace wird es schwer sein, sich in neuen Märkten zu etablieren, denn "wer schon Mitglied in einer Social-Networking-Plattform ist, wird sich kaum in einer zweiten oder dritten registrieren", glaubt Bonow. Was MySpace ebenfalls zu schaffen macht, sind die unterschiedlichen Kommunikationspraktiken in verschiedenen Ländern. So kommunizierten viele Jugendliche mehr über ihr Mobiltelefon als über ihren PC, wie Danah Boyd, vom Annenberg Center for Communication an der University of Southern California, in der New York Times sagt.

Den Trumpf, den MySpace in der Tasche habe und der ihm helfen werde sich durchzusetzen, sei der Schwerpunkt Musik, ist Boyd überzeugt. Die Präsenz von kleinen, lokalen Bands über bekannte Musiker half dem Community-Portal in den USA bereits den Konkurrenten Friendster http://www.friendster.com abzuhängen. Die Ankündigung von Geheimkonzerten etwa ist ein Markenzeichen von MySpace. Es sei wichtig lokale Bands anzuziehen, die sich auf dem Portal präsentieren, um die lokale Kultur zu reflektieren, so DeWolfe, Geschäftsführer von MySpace.

Die Expansionspläne beschränken sich allerdings nicht auf Europa. Auf dem Plan von MySpace stehen China, Japan und Indien. Die Ankündigung für eine Kooperation in Japan wird für heute, Dienstag, erwartet und im Sommer dieses Jahres reisten News.-Corp.-Chef Rupert Murdoch mit Ehefrau Wendi Deng zu Gesprächen mit potenziellen Partnern nach China. MySpace hat weltweit über 100 Mio. registrierte Mitglieder.

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