pte20061127004 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Digitalisierung führt zu Personalrochaden in Medienkonzernen

Für neue Herausforderungen werden neue Führungskräfte gesucht


New York (pte004/27.11.2006/06:15) In den letzten Wochen gab es in den Führungsetagen der weltgrößten Medienkonzerne einige Personalwechsel, die vor allem auf eines hindeuten: Es werden Leute gesucht, die in diesen Unternehmen erfolgreich die Transformation von analogen zu digitalen Medien vollziehen können. Momentan wird fieberhaft nach Wegen gesucht, um die TV-, Print- oder Filmproduktion so zu adaptieren, dass sie auch übers Internet verwertbar ist, berichtet die New York Times.

Die wesentlichsten Personalwechsel gab es bei AOL und der News Corporation. Bei AOL, das ein Teil von Time Warner ist, wurde der Chief Executive Jonathan F. Miller von Randy Falco ersetzt, der zuvor bei NBC Universal beschäftigt war. In Rupert Murdochs News Corporation verabschiedete sich Ross Levinsohn, dem das Unternehmen die MySpace-Übernahme zu verdanken hat. Doch sein Job bleibt in der Familie, denn er wird von seinem Cousin Peter Levinsohn ersetzt, der zuvor bei Fox TV beschäftigt war. Weitere Personalwechsel gab es auch bei CBS und MTV Networks.

Aus diesen Rochaden ist bisher aber noch niemand hervorgegangen, der den idealen Weg für den Übergang von der analogen in die digitale Medienwelt gefunden hat. Michael J. Speck, zuständig für Medienpraxis im Rekrutierungsunternehmen Heidrick & Struggles, unterscheidet im Wesentlichen drei Kategorien von Executives für digitale Medien. Einerseits gibt es noch immer den Vorstand nach dem alten Schlag, der mit analogen Medien bestens vertraut ist und weiß, wie man sich in einem Unternehmen verhalten muss und Geschäfte macht. Allerdings ist dieser meist nicht sehr versiert was Internetgeschäfte betrifft.

Genau hier liegt der Vorteil der zweiten Kategorie, den so genannten "Web Stars". Sie wissen, wie man das Potenzial von Erfolg versprechenden Web-Startups früh erkennt und ausbaut. Die Executives der dritten Kategorie bezeichnet Speck als "General Corporate Athlete". Damit sind Menschen gemeint, die schon viel Erfahrung darin haben, ein komplexes Unternehmen zu führen, sich aber trotzdem gut im Internet-Business auskennen.

Bei all der Anstrengung, jemanden zu finden, der die Transformation zu den neuen Medien gut über die Bühne bringt, werde allerdings oft ein wichtiger Punkt vergessen, meint Geoffrey K. Sands von dem Beratungsunternehmen McKinsey & Company. "Es gibt die allgemeine Tendenz, den Fokus zu sehr auf Individuen zu richten", sagt Sands. Zwar würden auf dem Gebiet der digitalen Medien visionäre und innovative Führungskräfte gebraucht, doch die Bedeutung von Teamarbeit werde stark unterschätzt.

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