pte20070213036 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Erwerbslosen Forum startet Online-Job-Börse

Niedriglohneindämmung und Mindestlohn von acht bis zehn Euro als Ziel


Die neue Online-Job-Börse soll Arbeitslose vom Lohndumping fernhalten
Die neue Online-Job-Börse soll Arbeitslose vom Lohndumping fernhalten

Bonn (pte036/13.02.2007/13:30) Das Erwerbslosen Forum Deutschland (EFD) http://www.erwerbslosenforum.de gab heute, Dienstag, bekannt, dass auf der offiziellen Website ab sofort eine Online-Job-Börse zur Verfügung steht, die sich sowohl an suchende Arbeitgeber sowie Erwerbslose und/oder Hartz IV-Empfänger richtet. "Der Hintergrund dieser Initiative liegt darin, dass wir in der Vergangenheit oftmals Anfragen von Arbeitgebern erhielten, die zwar gerne ältere (Hartz IV-bezogene) Erwerbslose eingestellt hätten, jedoch häufig an (staatlichen) Arbeitsvermittlern scheiterten", erklärt Martin Behrsing, Pressesprecher des EFD, im pressetext-Interview.

Im Detail richtet sich die Job-Börse ausdrücklich gegen die Ausweitung des Niedriglohnsektors sowie prekärer Arbeitsverhältnisse. Erklärtes Ziel sei es, der Behauptung entgegenzutreten, dass ein permanenter Arbeitskräftemangel in deutschen Betrieben herrsche. "Schließlich haben die Arbeitgeber weitestgehend die gleichen Probleme wie die Arbeitslosen", unterstreicht Behrsing. Haupthindernis sieht der EFD-Sprecher darin, dass viele Verwaltungsmitarbeiter in den arbeitsvermittelnden Agenturen über keine ausreichende Erfahrung verfügen sowie schlecht ausgebildet seien. Das Problem, einen passenden Arbeitnehmer für einen geeigneten Arbeitgeber zu finden, vergrößere sich somit nur unnötig mehr, so Behrsing. Folglich wolle man vor diesem Hintergrund "entgegenhalten", wobei die Online-Job-Börse die Möglichkeit eröffne, Unternehmer einzubeziehen, die ihre Mitarbeiter besser bezahlen wollen.

Grundbedingung für die kostenlose Nutzung der Plattform durch potenzielle Arbeitgeber sieht die Initiative in der Garantie einer sozialversicherten Beschäftigung mit einem Mindestlohn von acht bis zehn Euro. Arbeitssuchende seien zwar erwerbslos, dennoch nicht schlechter qualifiziert als in Lohn und Brot stehende Arbeitnehmer, betont Behrsing. "Der Schluss, dass Langzeitarbeitslose unterqualifizierter seien und deshalb nur in den Niedriglohngruppen arbeiten könnten, ist falsch", fügt der EFD-Sprecher hinzu. Demnach könnten Personalvermittler sowie Leiharbeitsfirmen an diesem Projekt nur dann teilhaben, wenn diese die Nutzungsbedingen akzeptierten und dem in den letzten Jahren allgemeinen Lohndumping keinen weiteren Vorschub leisteten. Daher sieht sich das gemeinnützige, ausschließlich durch Spenden finanzierte Projekt als Alternative zu herkömmlichen Stellenmärkten.

Forderungen an die Politik sieht Behrsing in der "Rückkehr zur Formel '10 - 30 - 500', die einen Mindestlohn von acht bis zehn Euro vorsieht, sich auf eine Arbeitszeitverkürzung von 30 Wochenstunden bezieht, sowie 500 Euro im Monat für arbeitslose Hartz IV-Bezieher einrechnet". Die Website des EFD verzeichnet monatlich zwischen 150.000 und 200.000 Besucher, wodurch man sich einen hohen Nutzerstrom erwartet.

(Ende)
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