pte20070315001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Blocker soll Windrad-Falle für Fledermäuse entschärfen

Windkraftanlagen: Experte fordert Berücksichtigung der Fledermaus-Routen


Elektromagnetische Abweiser sollen Fledermäuse schützen (Foto: D.Nill)
Elektromagnetische Abweiser sollen Fledermäuse schützen (Foto: D.Nill)

Alkoven/Aberdeen (pte001/15.03.2007/06:05) Elektromagnetische Abweiser könnten Fledermäuse vor dem Tod durch die Kollision mit Windrädern bewahren. Das ist das Ergebnis einer Studie schottischer Wissenschaftler, die demnächst in der Public Library of Science One erscheint. Windräder sind eine große Bedrohung für Fledermäuse, in Österreich ist vor allem der Große Abendsegler betroffen.

In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler das Verhalten von Fledermäusen in der Umgebung von zehn verschiedenen Radarstationen in Schottland. Ihr Ergebnis: Die Fledermäuse mieden all jene Bereiche, in denen die Forscher elektromagnetische Strahlung gemessen hatten. "Möglicherweise werden die Fledermäuse durch die elektromagnetischen Strahlen abgeschreckt", sagt der Fledermaus-Experte Guido Reiter von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) http://www.fledermausschutz.at/ im Gespräch mit pressetext. Die schottischen Forscher schlagen nun vor, Windräder mit solchen elektromagnetischen Abweisern auszurüsten. So wollen sie vermeiden, dass Fledermäuse sterben, wenn sie mit den Windrädern kollidieren.

"Tatsächlich wird bereits seit langem diskutiert, ob die Fledermäuse durch die Windräder vielleicht sogar angelockt werden", sagt Reiter. Ursache dafür seien möglicherweise Ultraschallgeräusche oder eine verstärkte Insekten-Konzentration. "Betroffen sind vor allem jene Fledermäuse, die im freien Luftraum fliegen und jagen", sagt Reiter. Studien ließen sogar vermuten, dass Fledermäuse ähnlich stark gefährdet seien wie Vögel. "Bei der Standortwahl von Windkraftanlagen sollten die Verbreitungsgebiete der Fledermäuse in Zukunft beachtet werden", fordert Reiter. Problematisch sei allerdings, dass die Flugrouten der Fledermäuse nicht immer nachvollziehbar sind. Dies erschwere eine zuverlässige Planung, so der Experte.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Christoph Marty
Tel.: +43-1-81140-307
E-Mail: marty@pressetext.com
|