pte20070329028 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Piratenpartei demonstriert gegen Killerspiel-Verbot

"Politik will nur von Problemen ablenken"


Killerspiel-Verbot ist keine Lösung (Foto: Piratenpartei Deutschland)
Killerspiel-Verbot ist keine Lösung (Foto: Piratenpartei Deutschland)

Berlin (pte028/29.03.2007/13:10) Die Piratenpartei Deutschland http://www.piratenpartei.de ruft zu einer Demonstration gegen das diskutierte Killerspiel-Verbot auf. Am kommenden Samstag, dem 31.März, soll am Potsdamer Platz in Berlin die Absurdität eines solchen Verbots mittels einfallsreicher Performance-Darbietungen verdeutlicht werden. Die junge Partei, die nach eigenen Angaben für das Recht auf Privatsphäre und die Modernisierung des Urheberrechts kämpft, will öffentlich ein "blutiges" Schachspiel mit lebenden Figuren darbieten. Denn Killerspiele seien nicht die Ursache von Amokläufen und Gewaltbereitschaft, sondern ein alltäglicher Teil der Freizeitkultur mündiger Bürger.

"Es werden etwa 50 aktive Mitglieder der Piratenpartei Berlin erwartet. Wir erhalten auch Unterstützung aus dem E-Sports-Bereich und sind zusätzlich in diversen Foren und Blogs aktiv", sagt Sören Zetzsche, Leiter der Geschäftsstelle Piratenpartei, gegenüber pressetext. Das "blutige" Schach sei ein Symbol für Egoshooter, die von den Partei-Vertretern als normale Freizeitaktivität angesehen wird. "Schach ist ein gedankliches Kriegsspiel, das zugleich gesellschaftlich akzeptiert ist. Für uns ist der Egoshooter die moderne Umsetzung des Schachspiels", erklärt Zetzsche.

Computerspiele sind durchwegs mit Altersbeschränkungen belegt und werden bei Straftatbeständen wie etwa Kriegsverherrlichung oder bei Verletzung der Menschenwürde in Deutschland indiziert. Das Verbot der so genannten Killerspiele, das derzeit seitens der Politik gefordert wird, würde jeden Spieler eines Games mit Kriegshandlung direkt in die Illegalität treiben. Die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen resultiere jedoch aus sozialer Kälte, Arbeitslosigkeit, Verarmung oder fehlender Zuneigung. "Wir vermuten, dass die Diskussion über ein mögliches Verbot von dringlichen sachlichen Reformen ablenken soll", so Zetzsche.

Killerspiele dienen laut Piratenpartei der Politik nur als einfaches Mittel zu polarisieren, Zensur einzuführen und die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Ein Verbot von gewalthaltigen Games kann kein Ersatz für Sparmaßnahmen im Bildungssystem oder der Jugendhilfe sein. "Wir hoffen ein klares Zeichen setzen zu können, das ein erstes mediales Echo findet. Die USK hat gleich lautende Bedenken wie wir. Auch in Zukunft werden weitere Aktionen folgen. Zusätzlich zur Demo in Berlin findet zeitgleich eine ähnliche Aktion in Nürnberg statt", heißt es von Zetzsche auf Nachfrage von pressetext. Interessierte können sich unter berlin.piratenpartei.de als Spieler für das "blutige" Schach anmelden.

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