pte20070402019 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

Drei Millionen elektronische Reisepässe bereits in Umlauf

"Extended Access Control" schützt ab November auch gespeicherte Fingerabdrücke


Bereits drei Mio. Deutsche besitzen einen elektronischen Reisepass (Foto: bsi.de)
Bereits drei Mio. Deutsche besitzen einen elektronischen Reisepass (Foto: bsi.de)

Berlin (pte019/02.04.2007/11:25) Drei Mio. Deutsche sind seit heute, Montag, Besitzer eines elektronischen Reisepasses, auf dem biometrische Daten auf einem Funkchip abgespeichert sind. Bis Ende des laufenden Jahres soll diese Zahl auf fünf Mio. anwachsen. "Mit der schnellen Einführung der Pässe wird nicht nur die innere Sicherheit erhöht. Deutschland stellt auch seine führende Rolle als Hightech-Nation unter Beweis. Die für die Pässe erforderlichen Technologien wurden hier zu Lande entwickelt", sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (BITKOM) http://www.bitkom.org . Die ersten e-Pässe wurden vor eineinhalb Jahren ausgegeben.

Derzeit ist auf dem Chip ein Passfoto abgespeichert. Ab November 2007 kommen Fingerabdrücke dazu. Dadurch werde die Fälschungssicherheit auf ein neues Höchstmaß gebracht, heißt es von Seiten der Behörden. Bei Grenzkontrollen lässt sich außerdem leichter feststellen, ob der Nutzer des Dokuments auch tatsächlich mit der im Pass ausgewiesenen Person übereinstimmt. Im Rahmen dessen wird zudem das Sicherheitssystem der Chips verbessert. Die Fingerabdruckbilder werden mit dem erweiterten Schutzmechanismus Extended Access Control (EAC) vor Missbrauch gesichert. Die Bundesdruckerei http://www.bundesdruckerei.de war 2006 mit einer Zutrittskontrolllösung im Rahmen der Fußball-WM das erste Unternehmen weltweit, welches dieses Schutzverfahren eingesetzt hat.

"Die EAC stellt mit Zertifikaten sicher, dass die Daten nur an berechtigten Terminals ausgelesen werden können", erläuterte Matthias Gärtner, Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) http://www.bsi.de , im Gespräch mit pressetext. Nur bestimmte Behörden und Staaten bekommen zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben das Recht, auf die Fingerprints zugreifen zu können. Die EAC weist eine hohe Verschlüsselungsstärke auf und wird von BSI-Experten als langfristig sicher eingestuft. "Die selektiven Zugriffsrechte der Pass-Leseterminals haben zudem ein Ablaufdatum. Somit wird auch ein gestohlenes Lesegerät nutzlos", so Gärtner. Die notwendige Infrastruktur wurde von der Bundesdruckerei bereits vorbereitet. Passbehörden werden zudem mit Fingerabdruckscannern und Software zur Qualitätsprüfung der Fingerabdrücke ausgestattet.

Einen Generationenwechsel gibt es jedoch nicht nur beim Reisepass. Ab 2008 wird in Deutschland erstmals der elektronische Personalausweis ausgegeben. Er verfügt ebenfalls über einen Chip mit biometrischen Daten für behördliche Kontrollen. Außerdem ermöglicht er eine sichere Identifizierung bei Einkäufen im Internet. Auf Wunsch des Bürgers wird auch eine elektronische Signatur integriert, die an die Stelle der Unterschrift tritt. Damit wird etwa die Nutzung von Online-Diensten des Staates einfacher. Im selben Jahr ersetzt zudem die elektronische Gesundheitskarte die bisherigen Chipkarten. Auf der Karte lassen sich unter anderem Angaben zu Inhaber und Rezepten speichern.

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