pte20070403029 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Ausgeknipst: Digitalkamera-Markt im Abwärtstrend

Boom bei Spiegelreflexkameras als Lichtblick


Verbraucher wünschen einfache kompakte Kameras (Foto: canon.com)
Verbraucher wünschen einfache kompakte Kameras (Foto: canon.com)

Framingham/Berlin (pte029/03.04.2007/13:53) Der weltweite Markt für Digitalkameras hat im vergangenen Jahr dank steigender Nachfrage aus den Wachstumsmärkten und bei Spiegelreflexkameras satte Zuwächse verzeichnen können. Insgesamt gingen 2006 rund um den Globus 105,7 Mio. Digitalkameras über die Ladentische und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Segment Spiegelreflexkameras verbuchte sogar ein Plus von 39 Prozent, wie aus aktuellen Zahlen der Marktforscher von IDC hervorgeht. 2007 werde sich der Markt allerdings abschwächen, prognostiziert IDC-Kamera-Analyst Chris Chute laut Wall Street Journal. Dabei würden sich Haushalte zunehmend mehrere Kameras zulegen.

Für den weltweiten Aufwind haben vor allem satte Zuwächse in Osteuropa, Lateinamerika und Teilen von Asien gesorgt. "Der deutsche Markt ist inzwischen rückläufig", so Michael Schidlack, Bereichsleiter Consumer Electronics & Digital Home beim Branchenverband BITKOM http://www.bitkom.org , im Gespräch mit pressetext. Seit dem Erreichen des Höhepunkts im Jahr 2005 sinken sowohl Verkaufs- als auch Umsatzzahlen. Nach 7,1 Mio. verkauften Digitalkameras im Jahr 2006 rechnet der BITKOM auf dem deutschen Markt für 2007 mit 6,7 Mio. Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 1,67 Mrd. Euro schrumpfen.

Für die Rückgänge macht Schidlack sowohl den Preisverfall als auch die Sättigung des deutschen Markts verantwortlich. "Darüber hinaus knabbern auch die Fotohandys einen Teil des Gesamtmarkts ab", so der Experte. Der einzige Lichtblick am Digitalkamera-Markt sind die digitalen Spiegelreflexkameras, die auch in Deutschland derzeit einen Verkaufsboom erleben. "Diese Profigeräte sind erst jetzt schnell genug und mit einer Auflösung ausgestattet, mit der den analogen Vorgängern die Stirn geboten werden kann", sagt Schidlack. Allerdings sei der Markt sehr begrenzt. Die Mehrheit der Verbraucher wünsche sich eher eine einfache und kompakte Kamera. In diesem Bereich geht der Trend zum Zweit- oder Drittgerät.

Bei den Herstellern kann den IDC-Zahlen zufolge Canon seine Führungsposition behaupten. Der Marktanteil des Branchenprimus stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 18,7 Prozent an. Sony behauptete mit einem Marktanteil von 15,8 Prozent die zweite Position. An dritter Stelle rangiert Eastman Kodak. Der Konzern musste allerdings aufgrund seiner Neuausrichtung, die eine Drosselung der Verkäufe im Billigsegment beinhaltet, einen Rückgang seines Marktanteils von 14,2 auf zehn Prozent hinnehmen. Olympus (8,6 Prozent Marktanteil) und Samsung (7,8 Prozent) folgen auf den Plätzen vier und fünf.

Weitaus optimistischer als IDC blicken derweil taiwanesische Auftragsfertiger in die Digitalkamera-Zukunft. Sie rechnen für die kommenden drei bis fünf Jahre trotz zunehmender Marktsättigung mit Wachstumsraten zwischen 15 und 20 Prozent (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070308032 ). Dabei setzen die Auftragsfertiger auf einen verstärkten Austausch älterer Geräte. Die Aufrüstung auf die aktuellen Pixelwerte soll die Nachfrage vor allem in den USA, Japan und Europa ankurbeln, glauben die Hersteller. Darüber hinaus wird mit einer rasant steigenden Nachfrage nach Einstiegs- und Mittelklasse-Modellen in den Wachstumsmärkten wie Lateinamerika und Russland gerechnet.

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