pte20070411002 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

10-Dollar-Handy rückt näher

Infineon-Plattform ermöglicht bereits Produktionskosten von 16 Dollar


Taipeh/München (pte002/11.04.2007/06:20) Der Verkauf eines Mobiltelefons zum Preis von lediglich zehn Dollar ist das Ziel einer Initiative, die vom Center for Information Technology Research in the Interest of Society (CITRIS) an der Universität Berkley http://www.citris-uc.org getragen wird. Laut dem Nachrichtenportal DigiTimes konnten nun einige taiwanesischen Elektronikhersteller für die Initiative gewonnen werden. Die 10-Dollar-Handys sollen ähnlich wie die 100-Dollar-Laptops des Projektes One Laptop per Child (OLPC) http://laptop.org an Menschen in Entwicklungsländer verkauft werden.

"Es ist bei hohen Stückzahlen durchaus möglich, in einiger Zeit ein Handy zu diesem Preis zu bauen, allerdings geht das zu Lasten der Funktionen", meint Infineon-Sprecher Reiner Schönrock im pressetext-Gespräch. Der deutsche Chipkonzern hat 2005 die Ultra-Low-Cost-Plattform vorgestellt, mithilfe derer die Produktionskosten auf 20 Dollar gedrückt wurden (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050713047 ). "Kurz darauf ist es und gelungen, die ULC-Plattform weiter zu verbessern und den Preis auf 16 Dollar zu reduzieren", so Schönrock. Die Entwicklung basiert auf einem Konzept, das die Anzahl der benötigten Bauteile reduziert.

Die günstige Produktion gehe jedoch nicht zu Lasten der Qualität, betont der Infineon-Sprecher. Vielmehr stelle sich die entscheidende Frage, welche Funktionen die Mobiltelefone aufweisen sollen. "In bestimmten Märkten werden gewissen Funktionen wie polyphone Klingeltöne, SMS-Versand oder Farbdisplay gewünscht", meint Schönrock. Diese Zusatzfeatures verursachen natürlich zusätzliche Kosten.

In den genannten 16 Dollar sind alle Bauteile und Komponenten enthalten, die ein Hersteller benötigt, um das Gerät auszuliefern. "Das inkludiert das fertige Gerät selbst, ein Netzteil, Akku, Handbuch und Verpackung", erklärt Schönrock. Infineon arbeitet mittlerweile mit einigen Handy-Herstellern zusammen, die Geräte auf Basis der ULC-Plattform produzieren. Ein großer Partner ist Nokia. "Der Markt beginnt gerade sich zu entwickeln. Allein 2007 werden etwa 100 Mio. Geräte in diesem untersten Segment verkauft", sagt Schönrock.

Die CIRTIS-Initiative geht noch einen Schritt weiter und soll noch billiger als die ULC-Handys auf Basis der Infineon-Technologie werden. Um das gesteckte Ziel zu erreichen, müssen die Materialkosten auf etwa fünf Dollar gedrückt werden. In zwei Jahren will man dies umgesetzt haben. Die Beteiligten an der Intitiative gehen davon aus, dass etwa 500 Mio. Einheiten des Billig-Mobiltelefons abgesetzt werden können.

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