pte20070412004 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Weltgrößtes WLAN-Netz enttäuscht

Kostenlose Konkurrenz belastet Taipehs WiFly


WiFly: Aufrüstung soll Durchbruch bringen (Foto: wifly.com.tw)
WiFly: Aufrüstung soll Durchbruch bringen (Foto: wifly.com.tw)

Taipeh/Bonn (pte004/12.04.2007/06:10) Eine enttäuschende Bilanz zieht der Betreiber des weltgrößten stadtweiten WLAN-Netzes WiFly, Qware http://www.wifly.com.tw , in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh. Seit Inbetriebnahme des Drahtlos-Internet-Services vor rund 15 Monaten konnten lediglich 30.000 Kunden für den Dienst gewonnen werden. Ursprünglich hatte Qware mit rund 200.000 Kunden gerechnet (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=050202027 ). Als Gründe für das mangelnde Interesse gelten die schlechte Performance und die Konkurrenz durch kostenlose WLAN-Hotspots, schreibt der San Francisco Chronicle.

Bisher hat Qware 30 Mio. Dollar in das Prestige-Objekt gesteckt und mehr als 4.200 Antennen errichtet. Nun will das Unternehmen mit einem kräftigen Ausbau der Netz-Infrastruktur um neue Kundschaft buhlen. So soll die Anzahl der Antennen in diesem Jahr verdoppelt werden. Zudem hat Qware 1.000 Geräte an Kunden verteilt, um die WLAN-Abdeckung in Gebäuden zu verbessern. Nachhaltiges Wachstum soll allerdings über neue Services und Inhalte erreicht werden. Zu den Ideen gehören VoIP-Services oder Video-Applikationen. Mittlerweile bietet Qware mit P-Walker einen Service an, der es Playstation-Portable-Nutzern ermöglicht, via Internet zu spielen und Inhalte herunter zu laden.

Die Startschwierigkeiten von WiFly sorgen indes auch in den USA für Interesse. In San Francisco und Philadelphia sind ähnliche flächendeckende WLAN-Netze geplant. Einige der US-Business-Modelle setzen auf finanzielle Unterstützung durch Werbung, andere auf die Finanzierung durch Stadtverwaltungen. Der kostenpflichtige Zugang allein dürfte die Kunden allerdings weniger abschrecken. "Wir vermarkten unser Hotspot-Modell seit vier Jahren erfolgreich. Die Bereitschaft zum Zahlen ist da", erklärt etwa T-Mobile-Sprecherin Caroline Bergmann im Gespräch mit pressetext.

Allein in Deutschland stellen T-Mobile und T-Com mehr als 8.600 Hotspots zur Verfügung, weltweit sind es zusammen mit Roaming-Partnern über 40.000. Hotspots können unter anderem in den Lounges der Deutschen Bahn und Lufthansa sowie in speziell ausgestatteten ICE-Zügen genutzt werden. "Hotspots lohnen sich vor allem da, wo Leute sich hinsetzen und mit Laptop oder PDA im Internet größere Datenmengen herunter laden wollen", meint Bergmann. Der Aufbau eines flächendeckenden WLAN-Netzes steht bei T-Mobile nicht zur Debatte. "Da setzen wir eher auf die Aufrüstung mit HSDPA und EDGE", so Bergmann gegenüber pressetext abschließend.

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