pte20070428009 Technologie/Digitalisierung, Bildung/Karriere

SMS-Sprache: Iren fürchten Verblödung der Jugend

Verkümmertes Vokabular in Abschlussarbeiten an Tagesordnung


"SMSen" zeigt Auswirkungen auf Sprache (fotodienst.at)

Dublin (pte009/28.04.2007/13:45) Die irische Jugend weist immer größere sprachliche Defizite auf. Verantwortlich dafür soll unter anderem das exzessive Schreiben von SMS-Nachrichten sein, behauptet das irische Bildungsministerium in einer kürzlich veröffentlichten Studie. Als Grundlage dienten den Studienautoren rund 37.000 Abschlussarbeiten 15- bis 16-jähriger Schüler. Beklagt wurde unter anderem die von Jahr zu Jahr schlechter werdende Ausdrucksfähigkeit sowie der hölzerne, abgehackte Stil vieler Jugendlicher.

"Das Schreiben von SMS und E-Mails, bei dem auf Rechtschreibung und Satzzeichen wenig Wert gelegt wird, scheint eine Gefahr für die traditionellen Sprachkonventionen zu sein", heißt es in dem Report. Jugendliche würden beinahe ausschließlich nur noch in kurzen Präsenssätzen und mit begrenztem Vokabular auf schriftliche Fragen antworten. Anstatt im Test ausführlich und mit Tiefgang ihr bisher Gelerntes auszudrücken, würden sich die meisten Jugendliche darauf beschränken, ein Thema möglichst knapp und minimalistisch abzuhandeln. Die Kritik der Pädagogen stützt sich unter anderem auch darauf, dass Irland zu den Nationen mit der höchsten Handy-Rate in der Bevölkerung zählt.

"Der Gebrauch von E-Mails und SMS hat sicherlich zu einer gewissen sprachlichen Seitwärtsentwicklung geführt. In gewissen Kommunikationsbereichen hat sich dadurch die Sprachkompetenz aber sogar erhöht", meint Frohmut Menze vom Handy-Bildungssoftware-Anbieter Studymobile http://www.studymobile.de gegenüber pressetext. Die ebenfalls konstatierte sprachliche Verarmung von Jugendlichen führt Menze aber nicht auf den Gebrauch von SMS und E-Mails zurück. Vielmehr spiegle sich in der Sprache der Jugendlichen die veränderte Ausdrucksfähigkeit der gesamten Gesellschaft wider.

Mobiltelefone aus den Schulen zu verbannen hält Menze nicht für zwingend notwendig. "Die Handyfaszination von Jugendlichen könnte für neue Lernmethoden genutzt werden", ist Menze überzeugt. Zusammen mit Lehrervertretern will Studymobile daher gemeinsame Konzepte erarbeiten, wie Lernprogramme verstärkt auf dem Handy genutzt werden können. Der Plan des Start-up-Unternehmens sieht zudem vor, dass Schüler eigene Programme erstellen können, die ihren Lernanforderungen entsprechen.

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