pte20070511003 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

"Intelligente" Benziner sparen mehr Sprit als Hybrid-Fahrzeuge

Sensortechnologie verhilft herkömmlichen Motoren zur Renaissance


Auch BMW forscht am Automobil der Zukunft (Foto: bmw.de)
Auch BMW forscht am Automobil der Zukunft (Foto: bmw.de)

Melbourne (pte003/11.05.2007/06:15) "Intelligente" Benzin- oder Dieselautos, die mithilfe von Sensoren die Verkehrslage antizipieren können, fahren ebenso spritsparend wie Hybrid-Fahrzeuge. Das sind die Ergebnisse einer Studie der Universität von Melbourne, die in der Zeitschrift Transport Research http://www.elsevier.com/locate/trc veröffentlicht wurden. Während Hybridmotoren eine Spritersparnis von 15 bis 25 Prozent versprechen, erreichten die Melbourner Wissenschaftler mit intelligenten Fahrsystemen Werte von bis zu 33 Prozent. Dabei wurden drei Fahrstrecken mit unterschiedlichen Verkehrs- und Straßeneigenschaften getestet.

In der Simulationsreihe diente den Melbourner Wissenschaftlern ein Auto mit herkömmlichem Antrieb als Ausgangspunkt. Wurde das Auto mit intelligenten Sensorensystemen ausgestattet, die bis zu 60 Sekunden vorausschauen können, konnte mit dem herkömmlichen Motor genau so viel Sprit eingespart werden wie mit einem Hybridantrieb. Die Wissenschaftler führen dies auf das Verhindern von spritfressenden Abbrems- und Anfahrmanöver zurück. Bei einem Wert von 180 Sekunden, stieg die Ersparnis auf den beiden amerikanischen und europäischen Teststrecken sogar auf 33 Prozent - mehr als herkömmliche Hybridmotoren heutzutage erreichen. Für die australische Verkehrssimulation genügten gar sieben Sekunden Antizipationsfähigkeit des Autos, um mit dem Hybridfahrzeug gleichzuziehen.

"Dass der Einsatz von Sensorik in der Gesamtheit mehr bringen kann als die Vollhybridisierung kann ich aus unserer Sicht nicht bestätigen", meint BMW-Technologiesprecher Daniel Kammerer im Gespräch mit pressetext. Das Potenzial, über intelligente Sensorensysteme nicht nur spritsparender, sondern vor allem auch sicherer zu fahren, bezeichnete er allerdings als groß. "Denn es macht natürlich einen Unterschied, ob ich hochdynamisch in einen Stau fahre und stark abbremse, oder durch eine entsprechende Vorwarnung die Geschwindigkeit bereits vorzeitig anpassen kann", so Kammerer.

Die australischen Wissenschaftler wollen ihre Ergebnisse als Beitrag zur aktuellen Verkehrs- und Klimadebatte verstanden wissen. Werden Verkehrsnetze und Autos mit entsprechenden Sensorsystemen ausgestattet, könnte sich dadurch eine kostengünstigere Alternative zur Hybridtechnologie ergeben, so die Forscher. Inwiefern Hybrid-Fahrzeuge aber ebenfalls von intelligenter Sensorik profitieren können, wurde in dem Pilotversuch nicht berücksichtigt.

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