pte20070606017 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Radiostationen verscherbeln Werbezeiten auf Ebay

2.300 US-Sender nehmen an Projekt teil


Werbezeit-Auktionen bei Ebay (Foto: ebay.com)
Werbezeit-Auktionen bei Ebay (Foto: ebay.com)

San Jose/Wien (pte017/06.06.2007/11:31) Das Online-Auktionshaus Ebay http://www.ebay.com ermöglicht Radiosendern in den USA ab sofort das Versteigern von Offline-Werbezeiten. Im Zuge einer Partnerschaft mit Bid4Spots, einem jungen Unternehmen für Radiowerbung, werden sich rund 2.300 Sender an der Autkion bei Ebay beteiligen und ihre Werbezeiten anbieten. Das Projekt läuft über die Spezialseite "Ebay Media Marketplace", über die Ebay auch Kabelfernsehwerbung versteigern will. Das Internet-Auktionshaus will sich laut Wall Street Journal-Bericht eine bestimmte Summe aus den Versteigerungen einbehalten. Details über konkrete Beträge wurden nicht genannt. Mit der Aktion will Ebay ein weiteres Mal seine Konkurrenzfähigkeit gegenüber Google stärken.

"Wir hatten eine solche Überlegung lokal bislang noch nicht. Grundsätzlich spricht aber natürlich nichts dagegen", sagt Uschi Mayer, Pressesprecherin Ebay Österreich, auf Nachfrage von pressetext. Wenn Radiosender auf Ebay zukommen würden, wäre das Unternehmen für Gespräche in diese Richtung immer bereit, fügt Mayer hinzu. Ebay hatte in den USA vor einigen Monaten bereits den Versuch gestartet, Werbezeiten für Kabelsender zu versteigern, allerdings konnte das Vorhaben bisher nicht umgesetzt werden. Mehrere TV-Sender legten ihr Veto gegen die Werbezeit-Auktionen ein, da sie fürchteten, diese würden einen Preisverfall der Werbepreise nach sich ziehen.

Konkurrent Google hatte Anfang April angekündigt, Werbung von mehr als 675 Radiosendern des Medienkonzerns Clear Channel Communications verkaufen zu wollen. Außerdem wurden Versuche gestartet, mit Werbung für Zeitungen und Fernsehsender Geld zu scheffeln (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=070403010 ). Mittlerweile zeigen immer mehr - auch kleinere - Onlinefirmen Interesse am 20 Mrd. Dollar schweren Radiobusiness. Viele Sender sind aber immer noch skeptisch, weil sie fürchten, dass genau diese Unternehmen ihnen am Ende das Geschäft wegnehmen.

Generell hat das Medium Radio derzeit einige Schwierigkeiten sein Werbegeschäft zu erweitern. Eine Marktflaute aufgrund der boomenden Internetwirtschaft hat ihre Spuren hinterlassen. Um den Anschluss nicht komplett zu verlieren bzw. ihn wieder zu erlangen, überlegen nun viele Radiosender - wenn auch mit einigen Bedenken - die eine oder andere Partnerschaft mit Internetriesen wie Google und Ebay.

(Ende)
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