pte20070611004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Medienkonzerne vermarkten sich schlecht im Web

Verbindung zwischen Inhalt und Marke ist Trumpf


(Foto: pixelio.de)
(Foto: pixelio.de)

München (pte004/11.06.2007/06:20) Traditionelle Medienkonzerne suchen derzeit fieberhaft nach Strategien um auch im Web 2.0 mitmischen zu können. Die meisten verfolgen dabei eine Doppelstrategie - sie bereiten einerseits ihre traditionellen Inhalte für das Internet auf und kaufen andererseits neue Internetportale hinzu, die vom Kerngeschäft eher abweichen. Deutsche Medienkonzerne haben es aber bisher noch nicht geschafft, dabei auch eine innovative Vermarktungsstrategie zu erfinden, wie das Handelsblatt berichtet. Das glänzende Vorbild dafür ist Google, denn das Unternehmen hat geschafft, wovon alle träumen: Der Markenname ist als Vokabel in die Alltagssprache aufgenommen worden und sogar im Duden zu finden. Statt: "Ich werde danach im Internet recherchieren", hört man inzwischen nicht selten: "Ich werde das googeln".

Um sich zwischen den unzähligen Angeboten der heutigen Medienwelt behaupten zu können, ist es wichtig, den Markennamen zu stärken: "Wer im digitalen Zeitalter über starke Marken verfügt, ist klar gegenüber seinen Konkurrenten im Vorteil", erklärt Florian Haller von der Werbegruppe Serviceplan. Doch dabei seien deutsche Unternehmen klar im Rückstand: "Es gibt hierzulande überraschend wenige Medienmarken im Web", so Haller. Das liege daran, dass Medienkonzerne lediglich ihre traditionellen Inhalte im Internet veröffentlichen. Um dennoch einen Fuß in der Web-2.0-Tür zu haben, kaufen Konzerne wie Axel Springer, Burda oder Holtzbrinck fremde Internetfirmen ein. Haller sieht darin jedoch nicht mehr als eine Flucht.

Neue Internetportale schaffen es meist sehr schnell, sich einen Namen zu machen. Das Videoportal YouTube wurde erst 2005 gegründet und schaffte es im Eiltempo, zum Weltmarktführer zu werden. Lediglich aufgrund des etablierten Namens konnten die Gründer ihr Projekt im vergangenen Jahr um 1,65 Mrd. Dollar an Google verkaufen. Printkonzerne haben es jedoch noch nicht geschafft, sich auch in der digitalen Welt einen Namen zu machen. Zeitschriften-, Zeitungs- und Fernsehmarken stehen in der traditionellen Medienwelt für Zuverlässigkeit und Qualität. An der Internetpräsenz ihrer Marken sollten traditionelle Medienkonzerne jedoch noch arbeiten. Lediglich "Der Spiegel" habe es geschafft, in der ersten Liga mitzuspielen, wie Branchenkenner meinen.

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