pte20070807004 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Geschlechterrollen bei Filmgeschmack klar verteilt

Kaum Übereinstimmung zwischen Männern und Frauen


Frauen und Männer bei Filmgeschmack uneins (Foto: pixelio.de)
Frauen und Männer bei Filmgeschmack uneins (Foto: pixelio.de)

Berlin (pte004/07.08.2007/06:20) Frauen und Männer haben in punkto Filmgeschmack offenbar wenig gemeinsam. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Auswertung der von Zukunft Kino Marketing (ZKM) initiierten Kampagne "Kino. Dafür werden Filme gemacht." Ermittelt wurde, welche Filme in den vergangenen fünf Jahren prozentual gesehen mehr Männer und welche mehr Frauen angezogen haben. Als Gewinner beim weiblichen Geschlecht ging "Mona Lisas Lächeln" hervor, "Terminator 3" lockte hingegen die meisten Männer ins Kino. Das interessanteste Ergebnis der Untersuchung ist wohl, dass es in den jeweiligen Top-20-Rankings nur eine einzige Übereinstimmung gab - die Sequels drei und vier der Horrorkomödie "Scary Movie".

"Es war natürlich klar, dass es bei einzelnen Filmen deutliche Unterschiede geben wird. Interessant ist aber, welche Produktionen jetzt ganz vorne liegen. Filme wie 'Mona Lisas Lächeln' zählen nicht unbedingt zu den allergrößten Blockbustern", sagt Jan Oesterlin, Geschäftsführer von ZKM, im pressetext-Interview. Die Kinobetreiber reagierten natürlich auf solche Ergebnisse, darum gebe es auch Veranstaltungsreihen wie beispielsweise "CineLady", die speziell auf Frauen ausgerichtet sind, fügt Oesterlin hinzu. Das weibliche Geschlecht preferiere eine andere Bildsprache, andere Inhalte und Konfliktstoffe.

Offenbar sind auch in der heutigen, emanzipierten Gesellschaft immer noch Romanzen, Dramen und Beziehungskomödien die bevorzugten Genres der Damenwelt. In der Top-20-Liste finden sich Filme wie "Der Teufel trägt Prada", "Die weiße Massai" und "Was das Herz begehrt". Bei den Männern dominieren wiederum Kinohits wie "Star Wars" und "James Bond". "Die klaren Geschlechterverteilungen gelten in der Regel nicht für die großen Mega-Blockbuster. Diese sind meist für Frauen und Männer gleichermaßen interessant", relativiert Oesterlin das Ergebnis der Untersuchung gegenüber pressetext. Grundsätzlich entscheidend sei immer die Geschichte, die erzählt wird. Allerdings sei es sehr wohl bei der Vermarktung entscheidend, darauf zu achten, welche Zielgruppe sich am stärksten angesprochen fühlen könnte. Je nachdem müsse dann auch das Marketing ausgelegt werden.

Auffallend ist, dass offenbar Männer kaum mit ihren Kindern ins Kino gehen, sondern hauptsächlich die Frauen ihren Nachwuchs in die Kinos begleiten. Im Männer-Ranking fand sich nicht ein einziger Kinderfilm, während dieses Genre bei den Frauen doch sehr häufig vertreten war. "Darauf könnten die Kinobetreiber reagieren und prüfen, ob sich das Studienergebnis tatsächlich in der Realität widerspiegelt. Sollte dies der Fall sein, so müsste man sich überlegen, wie die Väter verstärkt dazu aktiviert werden könnten, mit ihren Kids ins Kino zu gehen", meint Oesterlin.

Grundsätzlich halten sich die beiden Geschlechter bei der Häufigkeit der Kinobesuche relativ die Waage. Im Jahr 2006 verteilte sich das Kinopublikum auf 53 Prozent weibliche und 47 Prozent männliche Besucher. "Es gab aber auch schon Jahre, in denen die Männer vorne lagen. Die Zahlen richten sich zumeist danach, welche Filme über das Jahr hinweg gespielt wurden und ob diese ein eher weibliches oder eher männliches Publikum anlockten", erklärt der Kinoexperte abschließend.

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