pte20070925003 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

TV-Serien als Retter der DVD

Verkaufszahlen deutlich besser als in anderen Segmenten


DVD hat noch nicht ausgedient (Foto: fotodienst.at)
DVD hat noch nicht ausgedient (Foto: fotodienst.at)

New York (pte003/25.09.2007/06:15) TV-Serien halten derzeit das Geschäft mit DVDs am Leben. Während die allgemeinen Verkaufszahlen auf dem DVD-Markt allmählich zurückgehen, lässt sich mit Fernsehserien in diesem Bereich gutes Geld verdienen. Wie die New York Times berichtet, brachten manche Publikumshits wie "Friends", "Sex and the City" oder "The Sopranos" auf DVD in diesem Jahr jeweils an die 300 Mio. Dollar ein. Der Verkauf von DVD-Boxen, die ganze Staffeln umfassen, läuft blendend und verzeichnet sogar Zuwächse. Zwar sind die Zahlen nicht atemberaubend und die Erwartungen an das DVD-Format im Allgemeinen eher gering, dennoch schöpfen viele Senderchefs und Produzenten aufgrund des Serienbooms neue Hoffnungen und versuchen mit dem Vertrieb ihres Contents via DVD zu experimentieren.

Generell werden die Alternativen zur DVD aufgrund von Videodownloads und Online-Streaming immer reichhaltiger. Dennoch scheint es auch weiterhin eine Zielgruppe für das physische Medium zu geben. Insbesondere Konsumenten, die über wenig Zeit verfügen und deshalb immer wieder einzelne Folgen von Serien im Fernsehen verpassen, kaufen gerne ganze Staffeln als Sammel-Box. Viele Nutzer suchen gerade in Zeiten des virtuellen Booms das haptische Erlebnis und bevorzugen daher die DVD gegenüber Downloads aus dem Netz. Diesen Trend bestätigt auch Oliver Trettin, Geschäftsführer des Bundesverbands Audiovisuelle Medien (BVV) http://www.bvv-medien.de . "Dass die DVD komplett vom Markt verschwindet, halte ich für unwahrscheinlich. Bisher wurde mit jedem neuen Medium der Gesamtmarkt erweitert und kein bestehendes verdrängt. Die DVD hat auch jetzt sicherlich eine eigene Klientel, die weiterhin bereit sein wird, auch dafür zu bezahlen", so Trettin kürzlich gegenüber pressetext.

Dass sich das Geschäft mit der DVD noch immer lohnt, bestätigen auch Service-Angebote einzelner Handelsketten. So betreibt beispielsweise der Online-Händler Amazon in England und Deutschland nach wie vor lieber einen DVD-Verleih als seinen Download-Dienst Unbox (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060908017 ) von den USA auch nach Europa zu verlagern. Wie viel Umsatz sich aus den DVD-Verkäufen für die einzelnen Unternehmen generieren lässt, bleibt allerdings meist deren Geheimnis. "Zahlen zu den Verkäufen geben wir grundsätzlich nicht heraus", heißt es etwa seitens des Elektronikhändlers Media Markt auf Nachfrage von pressetext. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich der DVD-Markt häufig auf Augenhöhe mit Musik-CDs befindet. So hat zumindest die britische Handelskette Virgin in der vergangenen Weihnachtssaison bereits mehr DVDs als Musik-CDs verkauft (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=070111001 ).

Während die Serien ihrerseits das Geschäft mit DVDs ankurbeln, bringt das Medium im Gegenzug auch den Fernsehsendern und Produzenten eine weitere Möglichkeit ein, um Geld zu verdienen und die Popularität einzelner Shows länger aufrecht zu erhalten. Denn während eine Serie, die nicht mehr im TV gesendet wird, häufig schnell in Vergessenheit gerät und keine weiteren Einnahmen bringt, kann das Interesse via DVD auch auf Jahre hin am Leben erhalten werden. Viele Sender nutzen das Medium inzwischen, um die Bekanntheit ihrer Shows zu erneuern, indem sie diese als gesammelte DVD-Box auf den Markt bringen.

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