pte20070927014 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Radio 2.0 funktioniert seit Jahren

"Konsument 2.0 gibt es noch nicht"


Wien (pte014/27.09.2007/11:15) "Radio 2.0 wird bereits betrieben und funktioniert seit Jahren", sind sich die Experten bei der Diskussion zur Zukunft des Radios im Rahmen der Österreichischen Medientage http://www.medientage.at einig. Communities, Mash-Ups mit neuen Medien, Personalisierung, Pod-Casting und andere Features, die mit dem Begriff verbunden sind, seien schon Bestandteil vieler Radiosender. Den Titel der Diskussion "Radio 2.0 - Wird jetzt alles anders?" hält Florian Novak von Lounge FM für schlecht gewählt. "Alles ist bereits anders", ist sich der Radiomacher sicher. Während er sich auf technische Neuerungen und Chancen konzentriert, betont Christian Stögmüller, Vorsitzender des Verbandes Österreichischer Privatsender, die traditionellen Qualitäten des Mediums. "Den Wert des Radios kann kein anderes Medium streitig machen."

Neue Features könnten zwar als Ergänzung in bestehende Programme integriert werden, im Vordergrund stehe allerdings Radio als Massenmedium. "Den Konsument 2.0 gibt es noch nicht", meint Stögmüller. Gerade in den frühen Morgenstunden, der Primetime des Radios, hätten die wenigsten Hörer Lust, das Programm aktiv mitzugestalten. Neue Vertriebskanäle wie DVB-T oder DVB-M müssten jedoch trotzdem allen Anbietern zugänglich gemacht werden. "Im Moment werden private Anbieter diskriminiert, weil nur die ORS einen Zugang dazu hat", kritisiert Stögmüller.

Mit dem Angebot Feel-FM zeigt Florian Novak, wie mit Hilfe neuer Technologien bestehende Radioschemata durchbrochen werden können. "Es ist ein Versuch, das Radioprogramm an emotionale Grundbefindlichkeiten anzupassen", so Novak. Demnach kann der Hörer je nach Lust und Laune den Joy-, Love- oder Rage-Channel wählen. "Die Musik der einzelnen Angebote ist Genre-übegreifend", ergänzt er.

"Starke Inhalte und Marken werden bestehen", relativiert Georg Spatt, Senderchef von Ö3, den Einfluss neuer Technologien. "Die technischen Möglichkeiten muss man beobachten, aber wir konzentrieren uns auf Inhalte und Ideen." Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda kann mit dem Zusatz 2.0 nicht viel anfangen. "Das ist ein Begriff, der von der New Economy aus Verzweiflung heraus geboren wurde und hat nichts mit dem Radio zu tun." Durch neue Technologien würde sich das Medium weiterentwickeln, aber nicht wesentlich verändern. "In Wahrheit befinden wir uns meiner Meinung nach bereits im Status 4.0", fügt Swoboda hinzu.

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