pte20071114038 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

"Open Media" ermöglicht Gratis-Zugang zu TV-Inhalten

Bebo öffnet Türen für Medienkonzerne


Bebo holt TV-Sender ins Boot (Foto: bebo.com)
Bebo holt TV-Sender ins Boot (Foto: bebo.com)

London/Berlin (pte038/14.11.2007/16:20) Die US-Networking-Plattform Bebo http://www.bebo.com öffnet sich gegenüber der Medien- und Unterhaltungsindustrie. Im Zuge eines neuen Geschäftsmodells sollen die Nutzer freien Zugang zu Inhalten großer, weltweit agierender TV- und Rundfunkanstalten bekommen. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gegeben hat, konnten bereits viele Sender - darunter CBS, MTV, BBC, Channel 4 und BskyB - als Partner gewonnen werden. Unter dem Projekt "Open Media" erhalten die Content-Anbieter die Möglichkeit, ihre Inhalte kostenfrei über Bebo ins Netz zu stellen. Dabei können sie ihre eigenen Videoplayer benutzen und alle damit verbundenen Werbeeinnahmen einstreifen. Das Networking-Portal verrechnet den TV-Stationen keinerlei Gebühren.

Bebo hofft vielmehr darauf, mit dem neuen Angebot die Nutzer noch länger und häufiger auf seine Webseite zu locken und infolge das Interesse bei Werbekunden und Sponsoren zu steigern. Derzeit verbringt ein durchschnittlicher Bebo-Nutzer rund 47 Minuten pro Tag auf dem Portal. In Großbritannien ist Bebo derzeit die populärste Netzwerk-Plattform überhaupt, noch vor MySpace und Facebook. Insgesamt zählt das Portal rund 40 Mio. registrierte Nutzer, zu einem großen Teil im Alter zwischen 13 und 24 Jahren. Diese Generation ist zugleich jene, die dem klassischen Fernsehen immer mehr abhanden kommt. Mithilfe des Angebots auf der Networking-Seite erhoffen sich die TV-Sendern nun, die jungen Leute wieder besser zu erreichen.

Auch Wettbewerber MySpace http://www.myspace.com hat seine Fühler bereits in Richtung Fernsehsender ausgestreckt und versucht nach ähnlichem Prinzip, wenngleich in kleinerem Rahmen, mit den Medienfirmen zusammenzuarbeiten. "MySpace ist in Deutschland aktuell mit mehreren TV-Sendern in Verhandlungen bezüglich möglicher Content-Partnerschaften - darunter natürlich auch die großen deutschen Fernsehanstalten", verrät Christoph Urban, Director Marketing & Content bei MySpace Deutschland, gegenüber pressetext. In Kürze werde es dazu nähere Informationen geben. "Zur Zeit bestehen bereits Kooperationen, wie z.B. mit Deutsche Welle TV. Auch MySpace verlangt bei einer Kooperation kein Geld von dem jeweiligen Sender. Es ist sogar geplant, die Sender bei besonders attraktiven und spannenden Inhalten an den Werbeerlösen zu beteiligen", fügt Urgan hinzu.

Im vergangenen Jahr hatte Bebo zum Angriff gegen den Internetvideo-Platzhirsch YouTube geblasen und eine Rundum-Erneuerung seines Videodienstes Bebo TV in die Wege geleitet (pressetext berichtete: https://www.pte.at/pte.mc?pte=060811004 ). Seither können die Nutzer ihre eigenen Videoclips online stellen und wie beim Konkurrenten in verschiedene Kategorien einordnen und darin suchen. Mit der Öffnung gegenüber den Medienkonzernen könnte sich der Druck auf YouTube weiter erhöhen. "Jedes Medienunternehmen sucht nach besseren Möglichkeiten, seine Inhalte im Internet zu verbreiten", sagt Joanna Shields, Präsidentin von Bebo. Mit der Öffnung der Plattform würden neue Anreize für die Werbetreibenden geschaffen und der Medienindustrie stünde ein völlig neues Geschäftsmodell zur Verfügung.

Angst, den TV-Konzernen zu viel Geld zu überlassen, hat Bebo nicht. Shields zeigt sich überzeugt davon, dass die Umsätze des Unternehmens anhaltend positiv bleiben und die Initiative zu einer stärkeren Bindung der Nutzer an die Webseite führen wird. Neben den ganz großen Global Playern wolle Bebo künftig aber auch als Plattform für Nischensender fungieren und diesen den Zugang zu seiner Millionen-Nutzerschaft ermöglichen, betont die Netzwerk-Chefin.

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