pte20071201009 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Größtes Computerspiele-Event der Welt gestartet

EA sieht Killerspiele-Debatte in Deutschland vielfach überbewertet


"Dreamhack": Das größte Computerspiele-Festival der Welt (Foto: dreamhack.se)

Jönköping (pte009/01.12.2007/13:50) Am Donnerstag ist in der kleinen schwedischen Gemeinde Jönköping mit dem "Dreamhack" http://web.dreamhack.se das größte Computerspiele-Festival der Welt gestartet. Erwartete 15.000 Jugendliche werden dort bis zum Sonntag in einer Messehalle auf 10.000 Rechnern ihrer Leidenschaft für Ballerspiele nachgehen. Das Guiness-Buch der Rekorde führt das Ereignis als weltweit größtes seiner Art. Während in Deutschland erst kürzlich Psychotherapeuten ein Verbot für gewaltverherrlichende Spiele gefordert haben (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=071129038 , scheint im skandinavischen Nachbarland diese Diskussion anscheinend kein Thema zu sein.

"Es ist schon erstaunlich, wie andere Länder mit diesem Thema umgehen", meint auch Martin Lorber, Head of PR bei Electronic Arts Deutschland http://www.electronic-arts.de , im Gespräch mit pressetext. Es sei generell zu beobachten, dass skandinavische Länder einen unproblematischeren Zugang zu technikbezogenen Themen haben. "In Deutschland ist dieser Zugang viel problematischer und die gesamte Thematik wird vielfach einfach überbewertet", stellt Lorber fest. Hinzu kommt, dass die Medienberichterstattung hierzulande oft sehr einseitig erfolge und ständig nur die negativen Aspekte solcher Spiele hervorhebe. "Dabei machen gewalttätige Spiele in Deutschland lediglich etwa acht Prozent des Gesamtmarktes aus", so der EA-Sprecher.

In Schweden scheint man in diesem Zusammenhang jedenfalls keine Bedenken zu haben. So werden die Jugendlichen am "Dreamhack" unter anderem Wettkämpfe in dem Spiel "Counter-Strike" abhalten, das in Deutschland schon länger wegen seines gewalttätigen Inhalts umstritten ist. Für den schwedischen Medienrat, ein unabhängiges Sachverständigengremium der Regierung, besteht kein Anlass zur Befürchtung, dass die jugendlichen Spieler dadurch verrohen. Nach Meinung des Gremiums kann der Zusammenhang zwischen realer und virtueller Gewalt wissenschaftlich nicht bewiesen werden. In einer Studie des schwedischen Volksgesundheitsinstituts werden Computerspiele sogar ausdrücklich gelobt, da sie das Reaktions- und Sehvermögen der Jugendlichen trainieren würden.

Schweden hat sich dank liberaler Gesetze und einer technikbegeisterten Bevölkerung in den vergangenen Jahren zu einem Zentrum der Computerspieleindustrie entwickelt. Der größte Erfolg aus Schweden ist die "Battlefield"-Reihe, die sich bislang 15 Mio. Mal verkauft hat. Es scheint demnach nicht zu verwundern, dass sich mittlerweile auch die Politik in Schweden zunehmend für die Branche interessiert. So erwarten die Teilnehmer des Festivals am Samstag Besuch von Schwedens Infrastrukturministerin Asa Torstensson, die den Veranstaltern zu einem neuen Weltrekord gratulieren wird.

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