pte20071214002 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

MySpace nimmt knifflige Märkte ins Visier

Lokale Versionen sollen Weg nach Indien und Südkorea ebnen


MySpace entwickelt landesspezifische Plattformen (Foto: fotodienst.at)
MySpace entwickelt landesspezifische Plattformen (Foto: fotodienst.at)

New York/Berlin (pte002/14.12.2007/06:15) Die Social-Networking-Plattform MySpace http://www.myspace.com hat neue Kulturkreise ins Visier genommen und will künftig in Länder wie Indien, Israel, die Türkei und Russland expandieren. Nach der erfolgreichen Übertragung der ursprünglichen US-Plattform in viele westeuropäische Länder stellen sich bei den aktuellen Erweiterungsplänen nun ganz andere Herausforderungen für das Unternehmen. Wie das Wall Street Journal berichtet, sollen jetzt auch Gebiete erschlossen werden, die einen individuelleren Zugang erfordern. So unterscheiden sich die Web-Kulturen in den betreffenden Ländern ganz wesentlich voneinander sowie von den Gegebenheiten in den USA und Europa.

In Indien und auch in Teilen Lateinamerikas stellt sich das Problem vergleichsweise langsamer Internetverbindungen. Daher entwickelt MySpace nun eine weniger anspruchsvolle Version, die voraussichtlich weitestgehend auf Video- und Musik-Streams verzichten wird, während der Nutzer auf der Webseite surft. In Südkorea wiederum sind die Internetverbindungen überdurchschnittlich schnell und es herrscht eine Online-Kultur, die noch höher entwickelt ist als jene in den Vereinigten Staaten. Da besonders das Bloggen sehr beliebt ist, will MySpace in Südkorea seine Version starten, die ihren Schwerpunkt auf einen Web-Log-Service legt.

Eine ganz andere Herausforderung muss das Portal in der Türkei meistern. Dort ist das Konzept Social Networking bisher überhaupt noch nicht sehr weit verbreitet und muss vielfach erst erklärt werden. Daher soll es auf der türkischen Plattform dann auch verstärkt Anleitungen geben, wie die Seite zu navigieren ist, wie man Freunde sucht oder Musikprofile findet. In Israel schließlich stellt die Hebräische Sprache die Webseiten-Entwickler vor die Aufgabe, eine Version zu schaffen, die von rechts nach links gelesen wird.

MySpace versucht sich jedoch nicht nur anderen Kulturkreisen anzupassen, um erfolgreich zu sein, sondern geht auch in den einzelnen europäischen Ländern auf die Nutzer ein. "Das deutsche Content-Angebot wird mit lokalen Themen aus den Bereichen Musik, Kultur und Trends ständig aktualisiert und auf den Anspruch der Community zugeschnitten - online wie offline", heißt es seitens MySpace Deutschland gegenüber pressetext. Die deutsche Seite wurde erst im März dieses Jahres gelauncht. Im Oktober zählte die Plattform in der Bundesrepublik bereits rund 4,1 Mio. Besucher.

Zwar rechnen die Plattform-Betreiber in den aktuell anvisierten Ländern nicht so bald mit großen Gewinnen, dennoch ist die Expansion in diese Märkte ein wichtiger Schritt für MySpace. Denn während das Social Network zwar in Europa seinem Hauptkonkurrenten Facebook noch voraus ist, hat sich dieser in den Regionen Afrika und Naher Osten bereits als Nummer Eins positioniert und legt weltweit rasant zu. Gerade erst hat Facebook bekannt gegeben, im kommenden Jahr auch landessprachliche Versionen in Europa starten zu wollen (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=071212023 ).

(Ende)
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