pte20080202002 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

US-Wahlschlacht steuert auf "Super Online Tuesday" zu

Höhepunkt des Vorwahlkampfs schlägt auch im Web hohe Wellen


Die US-Präsidentschaftskandidaten gehen im Netz auf Wählerfang (Foto: johnmccain.com)
Die US-Präsidentschaftskandidaten gehen im Netz auf Wählerfang (Foto: johnmccain.com)

Washington (pte002/02.02.2008/06:20) Der US-Präsidentschaftswahlkampf steuert nicht nur in der realen politischen Welt auf den vorentscheidenden "Super Tuesday" am kommenden Dienstag zu. Auch im Internet versuchen die Spitzenkandidaten alle Möglichkeiten auszunützen, um Wähler in den entscheidenden Vorwahl-Staaten auf ihre Seite zu ziehen. So präsentieren sich alle wichtigen Kandidaten auf aufwändige Weise im Netz und werben um die Gunst der Wähler. Die Palette reicht dabei von der Präsentation eigener Wahlkampfvideos bis zu dem Angebot unzähliger Wahlkampfartikel in speziellen Online-Shops. Aber auch das Starten großflächiger Unterstützungs- und Spendenaufrufe und die Errichtung einer eigenen Web-Community stehen auf der virtuellen Tagesordnung. Die Materialschlacht, die den realen Wahlkampf prägt, findet so nicht minder intensiv im Internet statt.

"Der Wahlkampf über neue Medien wie das Internet hat enormes Potenzial", erklärt Mirela Isic vom Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) der Ludwig-Maximilians-Universität in München http://www.cap.uni-muenchen.de gegenüber pressetext. Nicht nur die Politik in den USA hätte dies erkannt, auch in Deutschland werde das Internet bereits verstärkt im Wahlkampf eingesetzt. "Das konnte man eindrucksvoll im Rahmen des letzten Wahlkampfs in Hessen beobachten, wo die FDP über das Internet viele Stimmen gewinnen konnte", schildert Isic. "Über 250.000 Menschen haben die Homepage der Partei besucht", so die Politik-Expertin. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel habe bewusst darauf bestanden, dass eine eigene Homepage unter ihrem Namen angelegt wird.

Besonders der so genannte "Super Tuesday" am 5. Februar könnte entscheidend für den Ausgang des US-Wahlkampfs sein. "Dieser Tag ist der Höhepunkt der Vorwahlen, an dem in 21 Staaten die Präsidentschaftskandidaten der einzelnen Parteien gewählt werden", erläutert Isic. So verwundert es nicht, dass alle verbliebenen Kandidaten ihre Anstrengungen so kurz vor dem Entscheidungstag noch einmal verstärken. Der demokratische Durchstarter, Barack Obama, wirbt beispielsweise in 16 verschiedenen sozialen Web-Communitiys um die Gunst der Wähler. Die Demokratin Hillary Clinton hingegen betreibt einen eigenen Online-Shop, in dem sie die verschiedensten Arten von Wahlkampfartikeln anbietet.

Der Republikaner John McCain hat sogar eine eigene Community gegründet: Im "McCainSpace" können sich User ihre eigene Webseite basteln und Kontakt zu anderen McCain-Anhängern aufnehmen. Jeder wichtige Kandidat hat zudem ein eignes YouTube-Profil, auf dem regelmäßig neue Videos aus den Vorwahlen hochgeladen werden. Auch Blogs werden von den Politikern und deren Wahlkampfteams genutzt, um Neuigkeiten unter dem Volk zu verbreiten. Der republikanische Hardliner Mitt Romney etwa hat zusammen mit seiner Familien einen eigenen Wahlkampfblog ins Leben gerufen.

Bei den Vorwahlen in den USA, den so genannten "Primaries", wählen US-Bürger in jedem Staat ihren favorisierten Präsidentschaftskandidaten. Der wichtigste Termin im Primary-Kalender ist der Super Tuesday, an dem in den meisten und einigen der wichtigsten Staaten gleichzeitig gewählt wird. "Am Super Tuesday entscheiden sich die US-Wähler, welche Spitzenkandidaten der Parteien sich durchsetzen und für das Präsidentenamt kandidieren", erklärt Isic. Die endgültige Entscheidung um den höchsten Posten im Land fällt dann am 4. November 2008.

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