pte20080414029 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

United Internet setzt Freenet zu und prüft Bücher

Übernahmekampf wird härter - Entscheidung über Debitel verschoben


Freenet lässt zunächst von Debitel-Übernahme ab (Foto: freenet.ag)
Freenet lässt zunächst von Debitel-Übernahme ab (Foto: freenet.ag)

Büdelsdorf (pte029/14.04.2008/13:45) Im Übernahmegerangel zwischen United Internet, Drillisch und Freenet verhärten sich die Fronten zusehends. United Internet ist nach bereits gescheiterten Verhandlungen zum Jahresende 2007 zwar wieder an einer gemeinsamen Übernahme von Freenet mit Partner Drillisch interessiert (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080404031 ), will jedoch von den Freenet-Plänen zu einem möglichen Kauf von Telekom-Anbieter Debitel nichts wissen. Medienberichten zufolge stand der Akquisition praktisch nichts mehr im Weg. Nach einer Warnung durch United-Internet-Chef Ralph Dommermuth an Freenet werde das Vorhaben jedoch bis auf Weiteres verschoben.

"Als Haupteigner bestehen wir im Sinne aller Aktionäre auf einen fairen Verlauf der Verhandlungen und der Vorstellung von zwei Handlungsalternativen", so Dommermuth. Auf dieser Grundlage sei darüber zu entscheiden, ob Freenet die Debitel-Übernahme zu einem Abschluss bringen oder seinerseits von United Internet und Drillisch übernommen werden soll. Diese sind mit einem 25-prozentigen Anteil bereits größte Aktionäre und planen ab Mai die Prüfung der Freenet-Bücher in Vorbereitung auf die Komplett-Akquisition. Während United Internet primär auf das DSL- und Webhosting-Geschäft abzielt, meldet Drillisch Interesse an der Mobilfunksparte von Freenet.

Zwischen Debitel-Eigentümer Permira und Freenet stehe die Bücher-Prüfung bereits kurz vor dem Abschluss. In den Transaktionswert von 1,4 Mrd. bis 1,8 Mrd. Euro seien die Debitel-Schulden von rund 600 Mio. Euro bereits eingerechnet. Neben einer Barzahlung werde der Wert hauptsächlich durch eine Beteiligung von Permira an Freenet über 24,9 Prozent gedeckt. Damit käme der Debitel-Eigentümer auf einen ähnlich hohen Anteil wie United Internet und Drillisch. "Sollte es zu einer Nacht- und Nebel-Aktion kommen, kann es für einen neuen Freenet-Großaktionär Permira unbequem werden", scheut Dommermuth den Konkurrenten. Bei einer Freenet-Übernahme durch United Internet könne das Debitel-Paket nicht mitfinanziert werden. Außerdem hätten bestehende Aktionäre kein Bezugsrecht, da die Transaktion anhand der Ausgabe neuer Aktien erfolgen soll.

(Ende)
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