pte20080416009 Medizin/Wellness

Großer Hippokampus schützt vor Demenz

Plaquen führen nicht unbedingt zu geistiger Beeinträchtigung


Portland (pte009/16.04.2008/10:00) Ein großer Hippokampus, ein mit dem Gedächtnis eng verbundener Bereich des Gehirns, scheint einen Schutz gegen Symptome einer Demenz zu bieten. Wissenschaftler der Oregon Health and Science University http://www.ohsu.edu haben die Gehirne von 35 Menschen mit Alzheimer-Plaquen verglichen. Ein Teil der Verstorbenen war bei klarem Verstand gestorben, andere wiesen keine Symptome einer Demenz auf. Es zeigte sich, dass der Hippokampus bei jenen mit intakten kognitiven Funktionen durchschnittlich 20 Prozent größer war. Die Ergebnisse der Studie wurden auf einer Tagung der American Academy of Neurology http://www.aan.com der Öffentlichkeit präsentiert.

Es ist seit langem bekannt, dass Menschen mit allen biologischen Beweisen für eine Alzheimer-Erkrankung - wie eine Ansammlung von Plaquen und Neurofibrillenbündel im Gehirn - sterben können und trotzdem bis zum letzten Augenblick bei völlig klarem Bewusstsein waren. Das Team um Deniz Erten-Lyons verglich die Gehirne von zwölf derartigen Patienten mit jenen von 23 anderen, bei denen vor dem Tod eine Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert worden war. Es wird angenommen, dass der Hippokampus Erfahrungen kodiert, so dass sie als Langzeiterinnerungen in einem anderen Bereich des Gehirns gespeichert werden können. "Ein größerer Hippokampus könnte diese Menschen daher von den mit einer Erkrankung einhergehenden Veränderungen im Gehirn schützen." Deniz Erten-Lyons hofft, dass diese Forschungsergebnisse eines Tages auch zu neuen Präventionsstrategien führen können.

Die Alzheimer's Society http://www.alzheimers.org.uk mahnte bei der Bewertung der Studienergebnisse zur Vorsicht, da es sich um eine relativ kleine Studie handle. Es sei nicht wirklich nachgewiesen, ob der größere Hippokampus wirklich der Grund für das Fehlen der Symptome sei. Diese Forschungsergebnisse seien jedoch laut Clive Ballard konsistent mit anderen Erkenntnissen, die zeigten, dass Menschen mit einer höheren Bildung oder größeren kognitiven Reserven gegen manche Formen der Demenz geschützt sein könnten.

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