pte20080418011 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

Google widerlegt Spekulationen um Werbeeinbußen

Kräftiger Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Quartal


Google erwirtschaftet im ersten Quartal 51 Prozent des Umsatzes außerhalb der USA (Foto: google.com)
Google erwirtschaftet im ersten Quartal 51 Prozent des Umsatzes außerhalb der USA (Foto: google.com)

Mountain View (pte011/18.04.2008/10:50) Google hat mit seiner jüngsten Quartalsbilanz Sorgen um einen möglichen Rückgang seines Werbegeschäfts ausgeräumt. Nachdem der Marktforscher comScore in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres stagnierendes Wachstum von Googles Werbeklicks in den USA gemeldet hatte, kontert der Suchmaschinenbetreiber in der gestern, Donnerstag, nach US-Börsenschluss vorgelegten Bilanz mit einem Anstieg der Klicks im weltweiten Anzeigengeschäft um 20 Prozent. Die Turbulenzen am US-Markt hätten dem Geschäft nicht geschadet, betonte Google und verwies auf ein kräftiges Plus bei Umsatz und Gewinn. Der Aktienkurs des Unternehmens legte im nachbörslichen Handel um bis zu 17 Prozent zu.

ComScore hatte Google Anfang der Woche für das erste Quartal 2008 einen Anstieg von 1,8 Prozent der Klicks auf Werbeanzeigen in den USA bescheinigt. Die Differenz zu dem vom Unternehmen vorgelegten Gesamtwachstum sei unter anderem auf die Berechnungsmethode zurückzuführen, schreibt das Wall Street Journal, da comScore einige "Non-search"-Partner nicht berücksichtigt. "Es ist schon davon auszugehen, dass das US-Geschäft schlechter verlaufen ist. Zudem wurden erst vor kurzem kleinere technische Neuerungen vorgenommen, die die Zahl der angezeigten Werbelinks pro Suchanfrage verringert", sagt Ronald Stöferle, Analyst der Erste Bank, gegenüber pressetext. Google will künftig nur noch die relevantesten Werbelinks anzeigen, was auch zu höheren Umsätzen für die Werber führen soll. Die comScore-Zahlen hatten für Spekulationen rund um mögliche Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Werbeeinnahmen des Suchmaschinenbetreiber geführt (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=080328016 ).

Google hat einen Einfluss der schwachen US-Wirtschaft auf sein Geschäft allerdings zurückgewiesen. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass das Unternehmen eine Abschwächung des US-Wirtschaft spüren würde, da die größten Kunden des Suchmaschinenbetreibers nach wie vor vom gesamten Consumer Markt und dem Consumer-Finance-Geschäft abhängig seien, so Stöferle. Insgesamt setzte das Unternehmen im ersten Quartal 5,19 Mrd. Dollar um, was einem Plus von 42 Prozent entspricht. 51 Prozent davon wurden außerhalb des US-Marktes erwirtschaftet. Der schwache Dollarkurs sorgte auch bei Google für ein zusätzliches Umsatzwachstum. So gab das Unternehmen an, dass das Umsatzplus verglichen mit dem ersten Quartal 2007 bei gleichbleibenden Wechselkurs um 202 Mio. Dollar niedriger ausgefallen sei. Der Nettogewinn legte um rund 30 Prozent auf 1,31 Mrd. Dollar zu, der Gewinn je Aktie lag damit bei 4,12 Dollar.

"Man sieht ganz klar, dass erstmals mehr Umsatz im Ausland erzielt wurde. Dadurch wurde Google resistenter gegen Konjunkturabschwünge am Heimatmarkt, wie man es auch schon bei eBay und IBM gesehen hat", erläutert Stöferle. Gleichzeitig sei jedoch bemerkbar, dass sich Googles Wachstum abschwäche, frühere Wachstumsraten seien nun nicht mehr zu erwarten. Trotzdem zeige die jüngste Bilanz nach mehreren Enttäuschungen erstmals wieder gute Zahlen, so der Analyst.

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