pte20080531010 Kultur/Lifestyle

MPS-Jazz-Label feiert 40. Geburtstag

Reissue-CDs erscheinen auf Universal-Music


Jazz im Schwarzwald - 40 Jahre MPS (Foto: Universal-Music)
Jazz im Schwarzwald - 40 Jahre MPS (Foto: Universal-Music)

Wien (pte010/31.05.2008/13:50) Vor 40 Jahren hat Hans Georg Brunner-Schwer das Musiklabel MPS gegründet. MPS etablierte sich rasch zu einem der produktivsten Plattenlabels im Jazzbereich. Ab 1968 entstanden unter der Regie von Brunner-Schwer, der 2004 verstorben ist, über 600 Schallplattenproduktionen. Anlässlich des 40. Geburtstages von MPS erscheinen einige der musikalischen Highlights erstmals auf CD.

Das MPS-Label war eigentlich der Nachfolger von SABA-Records, einem Ableger der Hifi-Firma SABA (Schwarzwälder Apparatebauanstalt). "Das Kürzel MPS stand für den sehr prosaischen Firmennamen Musik Produktion Schwarzwald, wird aber heute gerne etwas pfiffiger als Abkürzung für den Slogan 'Most Perfect Sound' interpretiert", so Harry Gruber, Leiter der Jazz-Abteilung bei Universal-Music-Austria http://www.universalmusic.at , dem Nachfolger von MPS, im pressetext-Interview. Der Slogan sei natürlich eine Anspielung auf die technisch hochwertigen Aufnahmen, für die der Label-Gründer, Produzent und Toningenieur Brunner-Schwer damals bei Musikern bekannt war. Zahlreiche internationale Musiker wie etwa Oscar Peterson, Baden Powell, George Duke, George Shearing, Volker Kriegel, Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Jean-Luc Ponty, Alphonse Mouzon und der damals blutjunge Monty Alexander waren nur einige der Künstler, die das Schwarzwälder Label für sich in Anspruch nahmen

Was MPS bei den Musikliebhabern, aber auch Kritikern so beliebt machte, war die sehr extensive Auslegung des Begriffs "Jazz". "Das stilistische Spektrum reicht von Swing über Free Jazz und Rockjazz bis zu Vorläufern der Weltmusik", so Gruber. "Seit einigen Jahren veröffentlicht Universal-Music nun schon Produktionen aus dem MPS-Fundus." Anlässlich des diesjährigen Geburtstags folgen noch CD-Sets von George Duke, Peter Herbolzheimer, Baden Powell und Francy Boland. "Übrigens sind alle MPS-Aufnahmen, die bereits einmal als CDs veröffentlicht wurden, mittlerweile als iTunes erhältlich", erklärt Gruber. Damit soll auch der jüngeren Klientel Rechnung getragen werden.

Mit der George-Duke-4-CD-Box sind alle legendären Fusion-Klassiker der 70er Jahre komplett auf CD erschienen. Peter Herbolzheimer hat Anfang der 1970er Jahre deutsche Bigband-Geschichte geschrieben: Mit seiner Formation Rhythm Combination & Brass, die auf den Saxophonsatz verzichtet, dafür allerdings verstärkt auf Perkussion, Orgel, Keyboards und Synthesizer setzt, wurde der Orchesterleiter weit über die Grenzen hinaus bekannt. "Herbolzheimer hat immer wieder Stilelemente aus anderen Genres einfließen lassen", meint Gruber. Vom verstorbenen brasilianischen Gitarristen und Bossa-Nova-Protagonisten, Baden Powell, ist ebenfalls eine Doppel-CD erschienen. Big-Band-Geschichte schrieb auch das Ensemble des belgischen Pianisten, Arrangeurs und Bandleaders Francy Boland. Sein Orchester, das er gemeinsam mit dem Schlagzeuger Kenny Clarke leitete, gehörte zu den Spitzenensembles des MPS-Labels und hat auch heute noch den Ruf, eine der besten europäischen Bigbands aller Zeiten gewesen zu sein.

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Aussender: pressetext.austria
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