pte20080606001 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Bewachungsroboter legt eigenes Sensornetz aus

Secur-O-bot nutzt WLAN-Sonden für größeren Überwachungsbereich


Secur-O-bot: Bessere Überwachungsfähigkeit durch WLAN-Sensorsonden (Foto: Fraunhofer IPA)
Secur-O-bot: Bessere Überwachungsfähigkeit durch WLAN-Sensorsonden (Foto: Fraunhofer IPA)

Stuttgart (pte001/06.06.2008/06:05) Das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA http://www.ipa.fraunhofer.de hat den in Zusammenarbeit mit der Firma Neobotix http://www.neobotix.de entwickelten autonomen Bewachungsroboter Secur-O-bot weiter verbessert. Die mobile Einheit kann jetzt ein Netz aus Sensorsonden auslegen, die per WLAN mit dem Roboter in Verbindung stehen. Diese Sonden erweitern den Bereich, den der Secur-O-bot sensorisch erfasst und steigern damit seine Überwachungsfähigkeit. Diese Weiterentwicklung sehen die Forscher als großen Schritt. "Das Zusammenspiel mit den Sensorsonden machen den Secur-O-bot zu einem Bewachungsroboter der zweiten Generation", meint Kai Pfeiffer vom IPA gegenüber pressetext.

Der Secur-O-bot führt ein Magazin von sechs Sensorsonden mit und kann diese entsprechend den aktuellen Einsatzerfordernissen an beliebigen Positionen absetzen und wieder aufnehmen. Das erlaubt dem Roboter, der mit seinen internen Systemen nur die unmittelbare Umgebung erfassen kann, sein Überwachungsfeld deutlich zu erweitern. Zur Übertragung von Daten der Sensorsonden an den Bewachungsroboter oder dessen Leitzentrale kommt WLAN zum Einsatz, abgesichert durch WPA. "Das ist günstig und sehr sicher", erklärt Pfeiffer. Erfolgreiche Angriffe gegen WPA seien ihm nur mit der Brute-Force-Methode bekannt. Die Reichweite der WLAN-Verbindung betrage selbst mit Hindernissen standardmäßig etwa 30 Meter, mit direkter Sichtlinie auch mehr.

Die insgesamt sechs Sonden ermöglichen damit einerseits, ein Gebiet relativ großer Fläche abzudecken. Bei Bedarf kann der Secur-O-bot mithilfe der Sonden aber auch eigene gerichtete Funkstrecke aufbauen, beispielsweise zum Erkunden einer längeren Strecke, die nicht mit festen WLAN-Access-Points erschlossen ist. In einem Netzwerk auf Basis des Wireless Distribution Systems (WDS) fungieren die einzelnen Sensorsonden in beiden Fällen als Relais-Stationen für die WLAN-Übertragung. Die 20 Zentimeter hohen Sonden können je nach Bedarf mit verschiedenen Sensoren bestückt werden. Neben Überwachungsaufgaben beispielsweise mit Bewegungs- oder Wärmesensoren bietet das auch weitere Möglichkeiten wie die Messung der Raumtemperatur oder der Schadstoffbelastung in der Luft. Die Akkulaufzeit der Sensorsonden beträgt bis zu vier Stunden.

Ein allgemeines Designziel des Sensorsondensystems sei gewesen, das Zusatzmodul kostengünstig zu halten, betont Pfeiffer. Der Preis des Zusatzmoduls sollte nur fünf bis zehn Prozent des bei Neobotix erhältlichen Basisroboters betragen. Insgesamt soll sich das System als Alternative zu umfangreichen, teuren Systemen mit vielen ortsfesten Sensoren bewähren. Der mit Sensorsonden bestückte Secur-O-bot ist derzeit noch nicht kommerziell erhältlich, wird aber auf der Automatica 2008 http://www.automatica-muenchen.de vom 10. bis 13. Juni in München präsentiert.

(Ende)
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