pte20080624001 Umwelt/Energie, Tourismus/Reisen

Mount Everest: Weniger Touristen als Ökoschutzmaßnahme

Umweltbehörden wollen Massenansturm verhindern


Der Mount Everest in Wolken gehüllt (Foto: China Daily)
Der Mount Everest in Wolken gehüllt (Foto: China Daily)

Lhasa (pte001/24.06.2008/06:05) Tibet will die Zahl der Touristen am Mount Everest reduzieren, um das ökologische Gleichgewicht nicht zu zerstören, meldet China Daily http://www.chinadaily.com . Jährlich lockt der Qomolangma - wie der Berg auf Tibetisch heißt - mehr als 40.000 Touristen an. Diese hinterlassen rund 120 Tonnen an Abfällen. Der Ansturm sei für die Umwelt ein großes Problem, meinen Experten.

"Die steigende Zahl an Touristen und Bergleuten macht den Schutz des Berges nicht gerade leicht", so Zhang Yongze, Direktor des Environmental Protection Bureau der autonomen Region Tibet. Ab wann die Restriktionen zum Tragen kommen, steht allerdings noch nicht fest. Derzeit gibt es allerdings keine wie immer gearteten Einschränkungen, was den Berg angeht. Die große Zahl an Besucher übt auf das fragile Ökosystem allerdings großen Druck aus, so der Beamte, der sich seit 1998 mit dem Umweltschutz in Tibet befasst. Aufgrund der stetig ansteigenden Besuchermenge, die sich zum Großteil wenig bis gar nicht über die Umweltauswirkungen Gedanken macht, wird der Everest auf der nepalesischen Seite auch als höchste Mülldeponie der Welt bezeichnet.

Zhang will genau das für die chinesische Seite nördlich des 8.848 Meter hohen Berges verhindern. Daher haben die Behörden zwei Müllsammelstellen in der Nähe des Rongbuk Klosters eingerichtet. Was in der gesamten Himalaya-Region allerdings offensichtlich wird, sind die Auswirkungen der Klimaerwärmung. Die Gletscher am Tibet-Qinghai-Plateau schmelzen schnell. Abgase von Autos und anderen Fahrzeugen, mit denen die Menschen ins Gebirge fahren, richten weitere Schäden an. Die Behörden erlauben daher seit 2003 ab den Rongbuk-Klöstern keine Zufahrt für Transport-Fahrzeuge mehr. Ab dort muss man auf Karren umsteigen.

Ersten Erhebungen zufolge konnten dadurch die Emissionen deutlich reduziert werden. Seit 2000 wird mit technischem Equipment die Luft- und Wassergüte gemessen. Eine Sammelstelle für Trekking- und Expeditionsmüll soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres eingeführt werden. Problematisch bleibe allerdings immer noch die Müllsammlung jenseits der Klöster, wie Zhang erklärt. Ein Weg aus der Müllmisere sei, die Zahl der Besucher zu reduzieren. "Wir müssen daran festhalten, dass jeder Tropfen Wasser, der vom Qomolangma kommt, sauber ist", so Zhang. Wie viel Müll sich tatsächlich in der Gegend rund um den Berg befindet, darüber spekulieren Fachleute. Am 1. Mai konnte eine Heerschar von Freiwilligen acht Tonnen Abfälle einsammeln. Seit 1988 sind die 34.000 Quadratkilometer rund um den Qomolangma zu einer Schutzzone geworden.

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