pte20080718019 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Webdienst für Dokumentarfilme gestartet

Streifen sollen einem breiteren Publikum zugeführt werden


Über 250 Dokumentarfilme sind derzeit bei SnagFilms verfügbar (Foto: snagfilms.com)
Über 250 Dokumentarfilme sind derzeit bei SnagFilms verfügbar (Foto: snagfilms.com)

Washington (pte019/18.07.2008/12:11) Jedes Jahr werden tausende Dokumentarfilme gedreht, aber nur wenige davon schaffen es letztendlich auch in die Kinos. Mit SnagFilms http://www.snagfilms.com ist gestern, Donnerstag, eine Online-Plattform gestartet, über die Internetnutzer kostenlos auf eine Vielzahl derartiger Dokumentation zugreifen können. Auf der Webseite können Interessierte bereits beim Start über 250 Filme aus Kategorien wie Politik, Gesellschaft, Kultur oder Umwelt per Videostream anschauen. Um deren weitere Verbreitung voranzutreiben, ist es zudem möglich, die Streifen auch auf der eigenen Webseite, einem Social Network oder Blog einzubinden. Ziel des Dienstes sei es laut eigenen Angaben, "den Flaschenhals im Vertrieb qualitativ hochwertiger Dokumentationen zu überwinden, der dafür verantwortlich ist, dass viele gute Filme ihr Publikum nicht erreichen oder nicht genug Geld eingespielt haben". Außerdem biete das Angebot Medienunternehmen die Möglichkeit, bereits verstaubte Dokumentarfilme aus ihren Archiven auszugraben und einem weltweiten Publikum anzubieten.

"Nie zuvor sind derart viele qualitativ hochwertige und gesellschaftlich relevante Dokumentarfilme produziert worden. Doch obwohl jedes Jahr zehntausende dieser Filme zu Filmfestivals geschickt werden, schafft es nur eine Handvoll davon auch in die Kinos", erklärt Ted Leonsis, ehemaliger AOL-Vizechef und Vorsitzender von SnagFilms. Zwei oder drei Jahre, nachdem sie den üblichen Distributionsweg durchlaufen hätten, seien die meisten Streifen zudem kaum noch im Handel zu finden. "SnagFilms wurde gegründet, damit jeder, der eine eigene Webseite hat, in einem Blog veröffentlicht oder an einem sozialen Netzwerk teilnimmt, ein Online-Multiplex-Kino eröffnen kann", erläutert Leonsis. Auf diese Weise sollen die Filme eine wesentlich bessere Verbreitung erlangen und für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden.

Derzeit befindet sich die Online-Plattform zwar noch in einer Beta-Testphase, das Angebot an Dokumentarfilmen auf der Seite ist aber bereits zum Start beachtlich. So finden sich dort aktuell über 250 Filme aus den verschiedensten thematischen Bereichen, weitere 200 Titel sollen in den nächsten Wochen hinzukommen. Mit im SnagFilms-Programm sind derzeit beispielsweise Naturdokus von National Geographic, ein Filmporträt von Arnold Schwarzenegger, eine Dokumentation über Bob Marley oder der bekannte Fast-Food-Film von Morgan Spurlock "Super Size Me". Abgespielt werden die Beiträge dabei in einem Flash-Videoplayer im Browserfenster. Finanziert wird der Dienst über Werbeeinblendungen. Für nähere Informationen zum Thema des gerade betrachteten Films werden zudem weiterführende Links etwa zu Hilfsorganisationen angeboten.

Für die unabhängige Filmszene gewinnt das Internet zunehmend an Bedeutung. Ein Beispiel hierfür ist der erst kürzlich gestartete Online-Dienst Reframe, der durch eine Kooperation des New Yorker Tribeca Film Instituts mit dem Online-Händler Amazon möglich wurde (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=080609028). Als Internet-Marktplatz für Film- und Videoraritäten konzipiert, sollen dort vor allem solche filmischen Werke vertrieben werden, die ansonsten im herkömmlichen Handel nur sehr schwer bis gar nicht zu finden sind.

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