pte20080724012 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Google schickt Wikipedia-Konkurrent Knol ins Rennen

Wissensplattform rückt einzelne Autoren in den Mittelpunkt


Derzeit befindet sich Knol noch im Beta-Stadium (Foto: knol.google.com)
Derzeit befindet sich Knol noch im Beta-Stadium (Foto: knol.google.com)

Mountain View (pte012/24.07.2008/11:31) Google hat seine bereits seit geraumer Zeit angekündigte Wikipedia-Konkurrenz namens Knol http://knol.google.com (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=071214019) gestartet. Die Plattform, die sich derzeit noch in einer Beta-Testphase befindet, soll laut dem Unternehmen zur Wissensverbreitung und als Informationsquelle im Internet dienen. Im Gegensatz zu Wikipedia, das auf die "Weisheit der Massen" setzt, rückt bei Knol aber eher der einzelne Autor in den Mittelpunkt. So sollen auf dem Portal vor allem Einzelautoren oder kleinere Gruppen von kooperierenden Autoren unter ihrem realen Namen Beiträge veröffentlichen. Google hofft, durch die Stärkung der Position der Autoren eine höhere Qualität zu erzielen. Auch für Experten, die nicht wollen, dass ihre Texte von anderen verändert oder ergänzt werden, soll die Plattform interessant sein. Diese können vor dem Online-Stellen ihrer Beiträge ausdrücklich festlegen, ob sie eine weitere Bearbeitung ihrer Texte wünschen oder nicht.

Angekündigt wurde der Start des Knol-Projekts dabei eher durch die Hintertür. In einem Blogposting geben Cedric Dupont, Produktmanager und Michael McNally, Softwareentwickler bei Google, einen kurzen Einblick in die Hintergründe. "In den Köpfen der Menschen ist eine enorme Menge an Informationen gespeichert. Millionen von Menschen wissen nützliche Dinge und Milliarden könnten davon profitieren", erklären die beiden Google-Mitarbeiter in ihrem Posting. Knol wolle diese Menschen dazu ermutigen, ihr Wissen in die Online-Welt miteinzubringen und es so für alle zugänglich zu machen. Derzeit finde sich zwar eine ungeheure Menge an Informationen im Netz, doch nicht alles davon sei unbedingt wissenswert. Auch was die Auffindbarkeit von bestimmten Online-Inhalten betrifft, gebe es noch einigen Verbesserungsbedarf.

Kernpunkt von Googles neuer Wissens-Plattform soll der einzelne Autor sein. "Das Schlüsselprinzip von Knol ist die Verfasserschaft. Jeder Eintrag wird mit dem Namen des dafür verantwortlichen Autors versehen", heißt es in der Blog-Meldung. Es sei durchaus vorstellbar und auch gewollt, dass mehrere Beiträge zum selben Thema von unterschiedlichen Verfassern eingestellt werden. Trotz der Ausrichtung auf den erkennbaren Einzelnen, soll bei Knol die gegenseitige Kooperation von Autoren gefördert werden. "Wir stellen hierfür eine neue Methode des Zusammenarbeitens vor, die wir 'Moderated Collaboration' nennen. Bei diesem Ansatz kann jeder registrierte Nutzer Änderungsvorschläge zu einem bestimmten Text vorbringen. Der jeweilige Autor kann diese dann akzeptieren, ablehnen oder verändern noch bevor die neue Fassung für die Öffentlichkeit ersichtlich ist", schildern die Google-Mitarbeiter. Auf diese Weise hätten die Autoren zu jeder Zeit die volle Kontrolle über ihre Beiträge.

Um möglichst viele Nutzer zur Mitarbeit bei Knol zu bewegen, will Google der Autorenschaft die Möglichkeit bieten, ein wenig Geld mit dem Verfassen von Beiträgen zu verdienen. So können Autoren auf der Plattform Werbung von Google AdSense in ihre Einträge integrieren. "Wenn ein Verfasser sich dafür entscheidet, Werbung miteinzubinden, werden wir ihn an den dadurch erzielten Einnahmen beteiligen", versprechen die Google-Mitarbeiter.

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