pte20080827019 Handel/Dienstleistungen, Produkte/Innovationen

Mikrochip-Implantat als Schutz vor Kidnappern

Kritker sprechen von Geschäftemacherei und teurem Spielzeug


Der Mikrochip wird mit einer speziellen Nadel unter die Haut implantiert (Foto: Xega)
Der Mikrochip wird mit einer speziellen Nadel unter die Haut implantiert (Foto: Xega)

Mexico City (pte019/27.08.2008/13:20) Das mexikanische Unternehmen Xega http://www.xega.com.mx bietet einen implantierbaren Mikrochip an, mit dessen Hilfe Entführungsopfer von den Behörden rasch lokalisiert werden können. Der Chip nutzt dabei GPS-Technologien. In Mexiko sind im vergangenen Jahr über 700 Fälle von Kidnapping registriert worden, die Dunkelziffer soll noch um ein Vielfaches höher sein. Aus diesem Grund leisten zunehmend mehr Bürger die implantierbare Sicherheitseinrichtung. Der Preis liegt bei 4.000 Dollar für das Einsetzen sowie 2.200 Dollar jährlicher Gebühr. Nicht nur aus diesem Grund werfen Kritiker auch abseits der Datenschützer dem Unternehmen nun mangelnde Seriosität vor. Das System sei ein teures Spielzeug und reine Geschäftemacherei, einen Sicherheitsvorteil gebe es nicht.

Kernpunkt der Kritik ist die Tatsache, dass der implantierte Microchip mit einem zusätzlichen Gerät zusammenarbeitet, das der Schützling mit sich tragen muss. Der Chip alleine bringt keinen Sicherheitsvorteil, nur in Verbindung mit dem externen GPS-Gerät könne eine Person lokalisiert werden. Der Chip wird meist auf Armen zwischen der Haut und dem Muskelgewebe eingesetzt und ist laut Xega nicht auffindbar. Das zusätzliche GPS-Gerät kann von Entführern allerdings sehr leicht gefunden und funktionsunfähig gemacht werden, weist etwa die US-Datenschützerin Katherine Albrecht hin.

Im Falle einer Bedrohung kann der Chipträger den Panikknopf betätigen, woraufhin das System automatisch die aktuelle Position an die Zentrale meldet und die Polizei verständigt wird. Laut eigenen Angaben konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr eine Verkaufssteigerung um 13 Prozent verbuchen. Sergio Galvan, Verkaufsleiter bei Xega, führt als Argument an, dass mittlerweile nicht nur wohlhabende sondern auch Bürger aus der Mittelschicht Opfer von Entführungen werden. So stieg vor allem die Zahlen von "Express-Kidnapping" stark an. Dabei werden Personen entführt und dazu gedrängt, das Lösegeld für die eigene Freilassung bei einem Geldautomaten abzuheben.

Die Technologie soll jedoch nicht nur in Mexiko verkauft werden. Xega will demnächst auch nach Brasilien, Kolumbien und Venezuela expandieren. Allerdings ist man auch auf der Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten abseits dem Schutz vor Entführungen. So könnte das System auch in der Krankenbetreuung Anwendung finden, beispielsweise bei Demenzpatienten.

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