pte20080828029 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Notenbanken ermöglichen liquideren Geldmarkt

Mildere Regeln für Anleihen sollen in Krisenzeiten helfen


Fed und EZB beugen Krisenzeiten vor (Foto: pixelio.de, SarahC.)
Fed und EZB beugen Krisenzeiten vor (Foto: pixelio.de, SarahC.)

Frankfurt (pte029/28.08.2008/13:45) Die Pläne verschiedener Notenbanken, den Fluss des Geldmarkts in Zukunft auch in Krisenzeiten zu sichern, dürfen sowohl als Konsequenz aus dem Subprime-Debakel als auch als Präventivmaßnahme vor künftigen Krisen verstanden werden. Der Zugang zu Liquidität soll erleichtert werden, um ein Austrocknen des Geldmarkts auch bei schwierigen Bedingungen zu verhindern, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD). Die Europäische Zentralbank (EZB) http://www.ecb.int und die US-amerikanische Notenbank Fed sowie weitere große Zentralbanken würden künftig Sicherheiten für Anleihen auch in Fremdwährungen akzeptieren. Dadurch wollen die Institute auch eine Vertrauenskrise abwenden.

Im Zuge der Finanzkrise hat das Vertrauen auf dem Sektor enorm gelitten und besonders "in der Investmentsparte der Banken ist das Misstrauen untereinander stark gestiegen", erklärt Raiffeisen-Zentralbank-Analyst Johannes Mattner im Gespräch mit pressetext. Folge daraus war eine spürbar restriktivere Kreditvergabe an andere Häuser sowie an Unternehmen und Verbraucher. Dadurch drohte der Geldmarkt im Verlauf des vergangenen Jahres mehrmals auszutrocknen. Um ähnliche Situationen bei künftigen Krisen zu verhindern, wollen die Notenbanken für Anleihen mildere Regeln geltend machen. Diesen zufolge sollen in Zukunft beispielsweise europäische Banken auch dann Geld von der Fed erhalten, wenn sie dafür Wertpapiere hinterlegen, die auf Euro lauten, so die FTD. Bisher wurden Sicherheiten nur in der Währung der jeweiligen Notenbank akzeptiert.

Drohende Bankpleiten sollten im vergangenen Jahr mehrmals durch Mrd.-schwere Kapitalspritzen von den Zentralbanken verhindert werden (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080317027). Die Notwendigkeit von Finanzzuwendungen wollen die Häuser in Zukunft jedoch offenbar vermeiden. So soll sich der Markt auch in Krisenzeiten selbst regulieren können, um handlungsfähig zu bleiben. Details zu den geplanten Regelungen werden für Ende September erwartet. An den Verhandlungen werden neben der EZB und der Fed auch die Deutsche Bundesbank und die Bank of England teilnehmen. Die mögliche Beteiligung der Schweizer Nationalbank steht noch nicht fest. Während die Fed auf eine permanente Lösung gedrängt habe, sei derzeit vorgesehen, dass die neuen Regeln nur dann in Kraft treten, sollte das Vorliegen einer Finanzkrise gemeinsam festgestellt werden.

(Ende)
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