pte20080924002 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

SMS beliebter als Telefonieren

US-User verschicken 357 Nachrichten pro Monat


Die SMS-Nutzung ist vor allem bei jüngeren Menschen beliebt (Foto: pixelio.de, Paul-Georg Meister)
Die SMS-Nutzung ist vor allem bei jüngeren Menschen beliebt (Foto: pixelio.de, Paul-Georg Meister)

New York (pte002/24.09.2008/06:05) US-amerikanische Handybesitzer nutzen ihre Mobilfunkgeräte weitaus öfter zum Versenden von Textnachrichten als zum normalen Telefonieren. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des US-Marktforschungsinstituts Nielsen Mobile http://www.nielsenmobile.com hervor. Demnach haben die Mobilfunknutzer in den USA im zweiten Quartal 2008 im Durchschnitt 357 SMS-Nachrichten pro Monat verschickt oder empfangen. Der vergleichbare Anteil geführter Handy-Telefonate fiel im selben Zeitraum mit 204 Gesprächen pro Monat deutlich geringer aus. Hintergrund dieses Umstandes ist laut den Marktforschern die rasant zunehmende Beliebtheit der Textnachrichten innerhalb der mobilen Nutzer-Community. Diese hätten im Vergleich zu entsprechenden Zahlen aus dem Jahr 2006 einen gewaltigen Zuwachs von rund 450 Prozent verbucht. Die Zahl der monatlich geführten Telefongespräche auf Mobilfunkgeräten sei hingegen in der Zwischenzeit nahezu unverändert geblieben.

Getragen wird der SMS-Boom dabei vor allem von der jüngeren Handy-Nutzergeneration. Der Nielsen-Erhebung zufolge verschicken und empfangen Teenager im Alter zwischen dreizehn und 17 Jahren mit 1.742 Textnachrichten am meisten SMS pro Monat. Die gleiche User-Gruppe verwende das Mobiltelefon zwar auch häufig für Telefongespräche. Im Vergleich zur SMS-Nutzung falle dieser Wert mit 231 Telefonaten aber wesentlich geringer aus, stellen die Marktforscher fest. Interessanterweise weist der aktuell vorgelegte Bericht aber auch die Altersgruppen der 20- bis 29-Jährigen und Kinder unter zwölf Jahren als starke SMS-User aus. Sie versenden und empfangen im Durchschnitt 428 Textnachrichten pro Monat auf ihrem Mobiltelefon.

"Die Nutzung von Textnachrichten ist auch in Europa noch immer ungemein populär. In Deutschland werden im Schnitt 23 Mrd. SMS pro Jahr versandt", erklärt Manfred Breul, Telekommunikationsexperte beim BITKOM http://www.bitkom.org , auf Anfrage von pressetext. Es würden zwar keine derart gigantischen Wachstumsraten mehr in diesem Bereich verzeichnet. Dies bedeute aber nicht, dass der Boom hierzulande bereits zu Ende sei. "Die SMS-Nutzung verharrt in Deutschland bereits seit einigen Jahren auf extrem hohen Niveau. Die USA sind, zumindest was die Mobilfunkentwicklung betrifft, langsamer als Europa", stellt Breul fest. Dies sei vor allem auf die jahrelang sehr zersplitterte US-Mobilfunklandschaft zurückzuführen, die mit einer Vielzahl unterschiedlicher Anbieter und Technologien einer schnelleren Entwicklung hemmend entgegengewirkt habe. "Heute ist die Situation in den USA deutlich besser. Das dürfte auch der Grund sein, warum der SMS-Boom dort erst jetzt einsetzt", meint Breul.

Die Ursachen für die enorme Beliebtheit der Textnachrichten seien schnell erklärt. "Ein SMS ist ein tolles neues Kommunikationsmedium. Es bietet einem die Möglichkeit, mit einem Gerät, das man ohnehin dabei hat, schnell und unkompliziert mit anderen Menschen in Kontakt zu treten", betont Breul. Im Vergleich zu anderen Kommunikationsformen habe es zudem den Vorteil, dass der Empfänger einer Nachricht nicht unmittelbar dadurch gestört wird. "Jeder Nutzer kann selbst entscheiden, ob und wann er eine eingelangte Textnachricht entgegen nimmt", erläutert Breul. Dass sich vor allem jüngere Menschen für SMS begeistern, könne auch für Europa bestätigt werden. "Die Jugend ist eher dazu bereit, neue Kommunikationstechnologien und -formen zu akzeptieren und anzunehmen", so Breul abschließend.

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