pte20081022034 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Linux-Wert auf über zehn Mrd. Dollar geschätzt

Gemeinschaftliche Entwicklung als wirtschaftliches Erfolgsmodell


Fedora-Linux: 10,8 Mrd. Dollar wert (Foto: fedoraproject.org)
Fedora-Linux: 10,8 Mrd. Dollar wert (Foto: fedoraproject.org)

San Francisco (pte034/22.10.2008/13:55) Die Entwicklung von Linux stellt einen enormen wirtschaftlichen Wert dar. Das ist die Quintessenz der Studie "Estimating the Total Development Cost of a Linux Distribution", die heute, Mittwoch, von der Linux Foundation (LF) http://linux-foundation.org veröffentlicht wurde. Konkret wäre der Studie zufolge bei heutigen Entwicklungskosten ein Aufwand von rund 10,8 Mrd. Dollar nötig, um die von Red Hat unterstützte Distribution Fedora 9 http://fedoraproject.org zu entwickeln. Den Erfolg des gemeinschaftlichen Entwicklungsmodells sieht man bei der LF auch durch die große Zahl neuer Linux-basierter Geräte bestätigt.

Basis für die Studie sind Methoden des Softwarespezialisten David Wheeler, der bereits im Jahr 2002 die Linux-Distribution Red Hat 7.1 auf über eine Mrd. Dollar geschätzt hatte http://www.dwheeler.com/sloc . Mit Wheelers Werkzeugen zur Codeanalyse und seinem Schätzmodell sind Amanda McPherson, LF Vice President Marketing and Developer Programs, und Kollegen nun zum Ergebnis gekommen, dass bei heutigen Entwicklungskosten allein der Kernel als Herzstück von Linux 1,4 Mrd. Dollar kosten würde. Die komplette Fedora-Distribution mit über 200 Mio. Codezeilen übersteigt die Zehn-Mrd.-Marke und entspricht einem Zeitaufwand von annähernd 60.000 Personenjahren, so die Studie.

Allein in den letzten beiden Jahren haben der Studie zufolge über 3.200 Entwickler aus 200 Unternehmen zum Linux-Kernel beigesteuert. Dazu kommen noch die vielen Beiträge zu kompletten Distributionen. Um den Wert von Linux zu unterstreichen, verweist McPherson auf Netbooks wie den EeePC, Amazons E-Book-Reader Kindle und Googles Handy-Plattform Android und fragt: "Wären all diese Produkte ohne Linux möglich?"

"Ich denke, das zeigt die Stärke des kollaborativen Entwicklungsmodells", sagt McPherson weiter. Monopolistische Softwarefirmen hätten früher die Möglichkeit gehabt, hohe Forschungs- und Entwicklungsbudgets aufzustellen und damit die Konkurrenz außen vor gehalten. "Angesichts der Kosten, die mit der Entwicklung eines Betriebssystems wie Linux verbunden sind, fragt man sich, ob proprietäre Unternehmen das je wieder alleine wagen werden", meint McPherson. Vorerst bleibt diese Frage wohl unbeantwortet, da Microsoft derzeit mit "Windows 7" nicht an einem von Grund auf neuen Betriebssystem, sondern an einer Vista-Weiterentwicklung arbeitet.

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