pte20081031012 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Siliziumknappheit: Q-Cells verteilt Beruhigungspille

Anleger trotz langfristiger Lieferverträge skeptisch


Q-Cells sichert sich gegen Schwankungen ab (Foto: q-cells.com)
Q-Cells sichert sich gegen Schwankungen ab (Foto: q-cells.com)

Bitterfeld/Wolfen (pte012/31.10.2008/11:15) Der deutsche Solarzellenhersteller Q-Cells http://www.q-cells.de hat seine Prognose für das bevorstehende Geschäftsjahr bestätigt. Obwohl der Konzern aus Sachsen-Anhalt für 2009 ein Produktionsvolumen von über einem Gigawattpeak anstrebt, überschatten allerdings Zulieferprobleme hinsichtlich des gefragten Rohstoffs Silizium den Ausblick. Wie Q-Cells, heute, Freitag, in einer Pflichtmitteilung bekannt gab, "werden aufgrund der gesenkten Produktionsziele des Siliziumzulieferers Elkem Solar die vereinbarten Lieferungen nicht vollständig erfüllt". Um sich gegenüber einer Lieferverknappung abzusichern, setzt Q-Cells wie die Konkurrenz auf langfristige Strategien. "Um Schwankungen zu entgehen, haben wir mit mehreren Zulieferern Lieferverträge abgeschlossen und sind so breiter aufgestellt. Damit sind die Produktionsziele für 2009 nicht gefährdet", erklärt Q-Cells-Sprecher Stefan Dietrich gegenüber pressetext.

Dass die Siliziumversorgung sowohl für die Solarindustrie als auch die Anleger ein wichtiges Stimmungsbarometer ist, lässt sich am Kurs des einst mit zweistelligen Wachstumsraten an der Börse gefeierten Solarkonzerns ablesen. Bei Redaktionsschluss der Meldung (11:10 Uhr) notiert das Papier an der Frankfurter Börse überraschend mit 5,97 Prozent im Minus bei nur noch 27,43 Euro. Dass Q-Cells jedoch keine Ausnahme darstellt, zeigt sich hingegen auch bei Branchengigant SolarWorld. Der Kurs bewegt sich mit 1,34 Prozent in der Verlustzone bei einem Gegenwert von gerade einmal 17,71 Euro. Trotz der getrübten Wirtschaftslage will Q-Cells in diesem Jahr etwas mehr als 500 Megawattpeak Leistung herstellen. 2010 steht das Produktionsziel bei 2,5 Gigawattpeak. Für das Erreichen dieser ehrgeizigen Ziele sieht sich Q-Cells eigenen Angaben bestens aufgestellt. Die notwendigen Abnehmer hätte man bereits. "Der Kurs sollte nicht überinterpretiert werden, schließlich sind alle sehr nervös", so Dietrich.

Im Gegensatz zur IT-Branche scheint sich die Finanzkrise in der Solarindustrie nicht drastisch niederzuschlagen. Erst am Mittwoch gab Branchenprimus S&T http://www.snt.at im Rahmen der Präsentation des dritten Quartals bekannt, dass Kunden ihre Aufträge in das vierte Quartal 2008 oder sogar in die ersten Wochen des kommenden Jahres verschoben haben (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=081029024). Anders die Situation bei Q-Cells. Bereits im August teilte das Unternehmen anlässlich der Vorstellung der Halbjahresbilanz mit, dass man schon 90 Prozent der angepeilten Produktion für 2009 verkauft bzw. feste Abnahmezusagen habe. Um seine Produktionsguidance in den kommenden Jahren um jeweils 100 Prozent zu steigern, braucht Q-Cells jedoch ausreichend Silizium. Trotz der gesenkten Produktionsziele von Elkem Solar seien keine Auswirkungen für 2009 zu erwarten, beruhigt Dietrich.

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