pte20081105041 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Programmierschnittstellen wesentlich für Web 2.0

Tracking-Service verzeichnet über 1.000 Anbindungshilfen


Googles Maps-API, bekanntes Beispiel einer Programmierschnittstelle (Foto: google.com)
Googles Maps-API, bekanntes Beispiel einer Programmierschnittstelle (Foto: google.com)

Seattle (pte041/05.11.2008/13:55) Offene Programmierschnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs), mit denen Drittentwickler auf die Möglichkeiten von Webservices zugreifen können, sind eine treibende Kraft im modernen Internet. Das Tracking-Service ProgrammableWeb http://www.programmableweb.com , das sich zum Ziel gesetzt hat, Informationen über die wichtigen Entwicklerwerkzeuge zu sammeln, hat einen Meilenstein erreicht und erfasst nunmehr über 1.000 Web-APIs. "In den letzten drei Jahren hat sich gezeigt, welch dramatische Auswirkungen APIs auf Online-Märkte haben können", meint zu diesem Anlass ProgrammableWeb-Gründer John Musser.

Grundsätzlich bieten APIs Entwicklern die Möglichkeit, existierende Webservices in andere Seiten einzubinden, wodurch auch neuartige Angebote entstehen können. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Google-Maps-API http://code.google.com/apis/maps , die laut Musser "für viele Leute synonym für das Wort Mashup steht". Sie zeigt klar die Bedeutung offener Programmierschnittstellen im Web 2.0. Die erste echte Webservice-API im Stil des Web 2.0 wiederum war laut Musser jene von eBay, die für das Unternehmen von großer Bedeutung ist. Denn über 60 Prozent der eBay-Angebote werden Musser zufolge mithilfe der API erstellt, entweder über eBays eigene Webservices oder über Tools von Drittentwickler. Insgesamt bedeutet das sechs Mrd. API-Aufrufe pro Monat. Beim Microblogging-Dienst Twitter wiederum sei dessen Programmierschnittstelle für zehnmal so viel Traffic verantwortlich wie die Webseite selbst. "Da es aktuell keine bessere Lösung gibt, um angenehm und sicher den Datenaustausch zwischen Webseiten zu gewährleisten, ist davon auszugehen, das es in Zukunft noch mehr API's geben wird", meint Internet-Experte André Nowak, einer der Verantwortlichen der Berliner IDGV GmbH http://www.idgv.info , auf Anfrage von pressetext.

Musser zufolge zeichnet sich dabei ein Trend ab, dass als Reaktion auf eine erfolgreiche offene API in einem Webmarkt-Segment weitere Schnittstellen wie in einem Domino-Effekt angeboten werden. So weist die ProgrammableWeb-Statistik aus, dass es inzwischen 71 verschiedene Anbieter von Mapping-APIs gibt. Im Social-Networking Bereich wiederum sei Facebook Vorreiter für eine Öffnungswelle gewesen. Weitere bahnbrechende Schnittstellen waren Musser zufolge die Flickr- und YouTube-APIs, welche die Grundlage für hunderte Foto- respektive Video-Mashups bilden. Den SaaS-Markt (Software-as-a-Service) im Unternehmenssegment wiederum habe die Programmierschnittstelle von Salesforce http://www.salesforce.com revolutioniert. "Ein gutes Beispiel ist auch Paypal, das durch die zur Verfügung gestellten APIs anderen Webseiten-Betreibern die Möglichkeit der sicheren Online-Bezahlung bietet. Das wäre ohne diese API Schnittstellen schwer zu realisieren", meint wiederum Nowak.

Dass nicht nur große Internet-Unternehmen und eher soziale Webservices auf offene Programmierschnittstellen setzen, zeigt auch die 1.000ste in die ProgrammableWeb-Datenbank aufgenommene Schnittstelle. Dabei handelt es sich um die Ende Oktober gestartete "Community API" der New York Times. Sie verspricht neue Möglichkeiten im Umgang mit Nutzer-Kommentaren zu den Online-Beiträgen des renommierten Mediums.

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