pte20081108002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Umweltzerstörungen schon vor 30.000 Jahren

Berg- und Straßenbau mit nachhaltiger Wirkung


Washington DC (pte002/08.11.2008/06:10) Das Wissenschaftsmagazin New Scientist ist der Geschichte der Umweltzerstörung des Menschen auf die Spuren gegangen und hat dabei entdeckt, dass die ältesten Schäden an Natur und Umwelt bis vor 30.000 Jahren zurückreichen. Damals waren Menschen bereits in den Ngwenya Hämatit Minen im heutigen Swaziland damit beschäftigt, das Eisenoxid im südlichen Afrika abzubauen. Allerdings verwendeten sie den Blutstein nicht für Werkzeuge, sondern höchstwahrscheinlich nur als Schmuck.

Bergbau hat das aussehen der Erde verändert - darüber sind sich auch die Autoren einig. Von den fünf umweltverändernden Tätigkeiten in der Menschheitsgeschichte entfallen drei auf diese Sparte: Kupfer wurde in Faynan/Jordanien wahrscheinlich schon unter König Salomon vor etwa 3.000 Jahren abgebaut. Mit der Kupferschmelze begann man hier nach 950 vor Christus. Das haben Karbonanalysen ergeben. Jordanien war allerdings nicht das einzige Gebiet, in dem Kupfer abgebaut wurde. Auch am Tonglu Mountain, der rund 30 Kilometer von Huangshi in Chinas Hubei-Provinz entfernt liegt, gehen Wissenschaftler davon aus, dass bereits vor 3.000 Jahren Kupfer abgebaut wurde. Die Region zählt nach Angaben der UNESCO zu den ältesten und auch zu den größten Chinas. Insgesamt vier Tonnen an Abfällen aus der Verhüttung haben Wissenschaftler hier entdeckt.

Doch nicht nur in Asien hatten die Menschen sehr früh mit dem Bergbau begonnen. Die Spuren in Südafrika reichen mehrere 10.000 Jahre zurück. Schon in den frühen 1930er-Jahren hatte Raymond Dart von der südafrikanischen University of Witwatersrand Arbeitsgeräte in Swaziland gefunden, die er als Steinzeit-Minen-Werkzeuge bezeichnet hatte. 30 Jahre später konnte er mit seinem Kollegen Peter Beaumont in den Ngwenya Hämatit Minen ähnliche Geräte finden. Im South African Journal of Science wurden manche Fundstücke auf 43.000 Jahre alt geschätzt. Einige Forscher sagen, dass dies der älteste Bergbaubetrieb der Humangeschichte sei.

Ein anfänglich guter Gedanke führt nicht unbedingt zu großem Erfolg: Die Bewässerung im Zweistromland Mesopotamiens während der Sumerer hat die Region zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris zu einer fruchtbaren Landschaft gemacht. Was die Sumerer, die ausgefeilte Bewässerungskanäle und Aquädukte gebaut haben, offensichtlich nicht bedacht hatten, war die zunehmende Versalzung der Böden. Das führte letztlich dazu, dass das Gebiet heute aus Wüste und Salzsümpfen besteht. "Weil das Wasser für die Bewässerung Salz enthält und weil Pflanzen das Salz nicht aufnehmen, ist es zu einer Anreicherung des Salzgehalts im Grundwasser und im Boden gekommen", so Daniel Hillel von der Columbia University. Da Wasser in ariden und semiariden Gebieten sofort nach dem Aufbringen auf das Feld stark verdunstet, fördert jede Bewässerung zusätzlich die Versalzung einer Fläche. In Mesopotamien habe dies letztlich zur Abwanderung der Menschen geführt.

Nachhaltig verändert haben auch befestigte Straßen die Erdoberfläche. Die älteste Pflasterstraße der Welt haben Forscher der University of Toledo/Ohio 1993 in der Wüste im Südwesten von Kairo entdeckt. Die 28 Kilometer lange Straße, die von den Experten auf ein Alter von 4.600 Jahren geschätzt wird, ist mit Kalk- und Sandstein sowie mit versteinertem Holz befestigt und diente als Transportweg zum Bau der Cheops-Pyramiden. Damit ist diese Straße um 600 Jahr älter als die bisher als älteste angenommene in Kreta.

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