pte20081120001 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Chinas Mittelschicht entdeckt westliche Modemarken

Gestiegene Gehälter und Kaufkraft eröffnen Herstellern Chancen


Löhne in China steigen rasant (Foto: pixelio.de, Gabi Schoenemann)
Löhne in China steigen rasant (Foto: pixelio.de, Gabi Schoenemann)

Düsseldorf/München/Peking (pte001/20.11.2008/06:00) Herstellern von westlichen Modelabels eröffnen sich in China immer größere Absatzmärkte. Da die Gehälter mehr und mehr steigen, ändern sich nicht nur die Bedürfnisse, sondern auch die Konsumgewohnheiten der aufstrebenden Mittelschicht. Wie die international vertretende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte http://www.deloitte.de im Rahmen einer aktuellen Erhebung herausfand, wächst mit der Kaufkraft auch das Markenbewusstsein in der Volksrepublik. Westliche Nischenanbieter und -marken stehen somit beim städtischen Mittelstand hoch im Kurs. Sowohl europäische als auch amerikanische Hersteller sollten sich angesichts dieser Entwicklungen bereits frühzeitig auf diese Situation einstellen, schließlich soll die Zahl der wohlhabenden chinesischen Haushalte bis 2018 auf knapp 40 Mio. ansteigen.

"Viele bedeutende westliche Markenhersteller sind bereits auf dem chinesischen Markt vertreten. Vor allem die großen und mittleren Städte sind absatzbezogen interessant für die Mode- und Sportartikelhersteller", unterstreicht Philip Beil, Projektmanager im Kompetenzzentrum Consumer Goods & Retail bei Roland Berger Strategy Consultants http://www.rolandberger.com , gegenüber pressetext. Der Experte weist darauf hin, dass die wachsende Kaufkraft der Konsumenten durch den starken Anstieg des Lohniveaus in den vergangenen Jahren getrieben wurde. "Obwohl die finanzstärkere Mittelschicht Qualität kauft, kommt als belastender Faktor aber auch der hohe Anteil an gefälschten Markenprodukten hinzu, die häufig auf Straßenmärkten zu Dumpingpreisen angeboten werden", verdeutlicht Beil weiter.

Laut den Deloitte-Studienautoren sind vor allem junge Chinesen dazu bereit, neue Marken zu kaufen. Qualität spielt hierbei das entscheide Differenzierungsmerkmal. Selbst die Berufseinsteiger verfügen in China über Einkommen, die ihnen einen gewissen Lebensstandard sowie Luxus ermöglichen. So steigen die Vergütungen bereits nach wenigen Jahren deutlich. Andererseits übersteigen die tatsächlich verfügbaren Einkommen die nominellen erheblich. Ursächlich für diese Entwicklung ist, dass erstere zum Großteil aus "inoffiziellen" Anteilen bestehen. Hinzu kommt die hohe Sparrate der Bevölkerung. Dadurch stehen erhebliche Mittel zur Verfügung, die im tagtäglichen Konsum ausgegeben werden. Die Kaufkraft steigt somit rasant an. Für die westlichen Hersteller der Markenprodukte eröffnen sich daher erhebliche Wachstumschancen.

Nischenmarken spielen hierbei eine entscheidende Rolle für den Absatz der Unternehmen, da diese bisher noch nicht sehr stark in China vertreten waren. Modehäuser sollten sich laut den Fachleuten rechtzeitig darauf einstellen, dass nicht nur die Shoppingbudgets steigen, sondern die Kunden auch zunehmend Prestige mit Exotik verbinden wollen. Daraus entsteht mehr und mehr eine Markenkultur, die im Besonderen von den Jungen dominiert ist. So sind mehr als 60 Prozent der Kunden in der Altersgruppe zwischen 20 und 44 Jahren bereit, neue Marken auszutesten. Hersteller profitieren von ihrem guten internationalen Ruf. So werden westliche Traditionsmarken aufgrund ihrer qualitativen Hochwertigkeit geschätzt. Für 70 Prozent der Käufer ist es wichtig, dass die Produkte im Heimatland des Herstellers produziert wurden.

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