pte20081204019 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Unternehmen pfeifen auf Online-Kunden

Webanalyse und Optimierung hält User auf der Firmen-Homepage


Analyse und Optimierung von Userverhalten auf der Webseite bringt Geld (Foto: pixelio.de/GerdAltman)
Analyse und Optimierung von Userverhalten auf der Webseite bringt Geld (Foto: pixelio.de/GerdAltman)

Wien (pte019/04.12.2008/13:00) Obwohl mittlerweile so gut wie jedes Unternehmen einen eigenen Internetauftritt betreibt, werden die damit verbundenen Möglichkeiten in wenigen Fällen zur Gänze genutzt. Vor allem Webanalysedaten erhalten beim Großteil der Firmen keine Beachtung. Mehr als die Hälfte von Österreichs Top-100- sowie ATX-Unternehmen lassen ihre Online-Kunden links liegen, wie der kürzlich veröffentlichte "Webanalyse-Report Österreich 2008" zeigt. "Durch Analyse des Onlinegeschehens auf der eigenen Webseite könnte das Potenzial des Internetauftritts stärker genutzt werden", meint Siegfried Stepke, Geschäftsführer der Unternehmensberatung e-dialog http://www.e-dialog.at , im Gespräch mit pressetext.

"Im Gegensatz zum US-amerikanischen Wirtschaftsraum ist die Webanalyse in Europa noch nicht im Bewusstsein der Verantwortlichen in den Unternehmen", sagt Stepke. Mithilfe von Tools zur Analyse der Besucher auf einer Homepage können die Betreiber wichtige Daten zur Optimierung ihres Online-Angebots gewinnen. "Hier geht es beispielsweise darum, herauszufinden, woher die User kommen und über welche Seite sie einsteigen. Meistens geschieht dies über eine Unterseite, die in der Ergebnisliste einer Suchmaschine angeführt ist, und kaum über die Startseite", so Stepke. Wichtig sei es dabei, den Besucher zu halten und mit weiterführenden Links auf andere Angebote zu führen. Des Weiteren gilt es, Schwachstellen aufzudecken. "Hier ist von Interesse, wo und warum die User die Webseite verlassen", meint der Webanalyse-Experte.

Webauftritte sind für viele Unternehmen mittlerweile ein zentraler Bestandteil ihrer Geschäftstätigkeit. Umso wichtiger sollte auch die Analyse der Kundenbewegungen sein. Die Realität ist allerdings eine völlig andere, wie die Zahlen des Webanalyse-Reports zeigen. "Die Ergebnisse sind ernüchternd. Viele Top-Unternehmen behandeln Webanalyse stiefmütterlich und übersehen dabei, wie viel Geld sie damit verlieren. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollten diese unternehmerischen Möglichkeiten aber voll ausgeschöpft werden", erläutert Stepke. Mehr als 50 Prozent der Unternehmen verzichten auf Erfolgsmessung mit passender Webanalyse-Software. Sie wissen somit nicht, wer ihre Website besucht und wie sich die User dort verhalten. So werden Umsätze in Millionenhöhe verschenkt, kritisiert Stepke. In Deutschland sehen die Zahlen vergleichbar schlecht aus. Nur 47 Prozent der DAX-Unternehmen haben entsprechende Software im Einsatz.

In dem Report wurde ebenfalls erhoben, mit welcher Transparenz jene Unternehmen an die Thematik herangehen, die Webanalyse-Tools einsetzen. Hier stoßen die Autoren auf "ethische Probleme", wie Stepke formuliert. "Bei der Webanalyse werden zwar keine echten Nutzerdaten, sondern nur die Bewegungen von Onlinebesuchern auf der Homepage erhoben. Dennoch ist es eine Frage der Fairness und Transparenz, dass Websurfer auf die Datenerhebung hingewiesen werden", so Stepke. Darüber hinaus schreiben viele im Einsatz befindliche Tools - beispielsweise Google Analytics - in ihren AGBs vor, dass der Hinweise auf den Einsatz auf der Webseite gesetzt werden muss. Gleich 67 Prozent der Unternehmen, die geeignete Webanalyse-Programme verwenden, klären User jedoch nicht darüber auf und verstoßen somit auch gegen Nutzungsbedingungen der Anbieter.

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