pte20081206008 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Jedes zweite Unternehmen holt sich ausländische Experten

Deutscher Fachkräftemangel führt zu Internationalisierung


Potenzial im Ausland vorhanden (Foto: pixelio.de, Stephanie Hofschlaeger)
Potenzial im Ausland vorhanden (Foto: pixelio.de, Stephanie Hofschlaeger)

Mannheim/Berlin (pte008/06.12.2008/13:45) Aufgrund des Fach- und Führungskräftemangels in Deutschland haben inzwischen 62 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern ihr Personal im Ausland gefunden. Wie das Institut für Beschäftigung und Employability an der Fachhochschule Ludwigshafen http://web.fh-ludwigshafen.de/ibe im Auftrag des Personaldienstleisters Hays herausgefunden hat, macht sich der Fachkräftemangel auch bei rund 43 Prozent der kleinen und mittelständischen Betriebe bemerkbar. Der Rekrutierungstrend im Ausland bezieht sich vor allem auf hoch qualifizierte Spezialisten (72 Prozent). Aber auch ausländische Führungskräfte werden bereits von gut jedem zweiten deutschen Großunternehmen im Ausland gesucht und gefunden.

Wegen der weltweiten Handelsbeziehungen scheinen sich damit auch die Personalstrukturen von Unternehmen kontinuierlich zu internationalisieren. Dabei erheben Insider immer wieder die Forderung danach, dass eine stark exportorientierte Wirtschaft interkulturelle Kompetenz benötigt, um das volle Potenzial am Arbeitsmarkt auszuschöpfen. "Der Fachkräftemangel ist in der Bundesrepublik nach wie vor ein Problem. Viele Unternehmen versuchen daher bereits im Vorhinein präventiv gegenzusteuern, indem Aus- und Weiterbildung intensiviert werden", sagt Stefan Hardege, Referatsleiter Arbeitsmarkt und Zuwanderung beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag http://www.dihk.de , gegenüber pressetext.

Laut dem Arbeitsmarktexperten sei es nicht förderlich, dass Anreize für die Frühverrentung von älteren Arbeitnehmern bestehen. "Dadurch geht wichtiges Potenzial verloren", erläutert Hardege weiter. Als Gründe, Fach- und Führungskräfte im Ausland zu rekrutieren, führen die Unternehmen ihr Selbstverständnis als internationales Unternehmen (77 Prozent) und die Steigerung ihrer internationalen Kompetenz (54 Prozent) an. Dagegen spielt die demografische Alterung der Gesellschaft mit acht Prozent eine eher zu vernachlässigende Rolle, so die Studienautoren. Wegen der kulturellen Unterschiede, die 65 Prozent der Firmen anführen, gestaltet sich vor allem die Integration der ausländischen Mitarbeiter als eine große Herausforderung (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=081113033).

Nach den Branchen aufgeschlüsselt kommen die Experten bei der Auswertung der Daten zu dem Ergebnis, dass Unternehmen derzeit vor allem IT-Spezialisten (40 Prozent) sowie Fachkräfte für Forschung und Entwicklung (37 Prozent) benötigen. Noch stärker nachgefragt sind in den kommenden Jahren hingegen technisch ausgebildete Mitarbeiter (54 Prozent). Der aktuelle Fachkräftemangel in Deutschland zeige dies mehr als deutlich, so die Wissenschaftler. Eine aktuelle Erhebung des Vereins der Ingenieure geht davon aus, dass in der Bundesrepublik zwischen 70.000 und 96.000 hoch qualifizierte Ingenieure fehlen (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=080709015). Personaler werden vor allem in Osteuropa bei Arbeitskräften fündig (41 Prozent). Danach folgt das deutschsprachige Ausland mit 34 Prozent sowie England (29 Prozent), die USA (25 Prozent) und Indien (21 Prozent).

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