pte20081212017 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Österreichischer PR-Ethik-Rat nimmt Arbeit auf

Langenbucher: "Wollen Missstände aufzeigen und beseitigen"


Wolfgang R. Langenbucher, Vorsitzender des PR-Ethik-Rates (Foto: fotodienst.at, Anna Rauchenberger)
Wolfgang R. Langenbucher, Vorsitzender des PR-Ethik-Rates (Foto: fotodienst.at, Anna Rauchenberger)

Wien (pte017/12.12.2008/12:45) Knapp zwanzig Jahre nach dem Nachbarland Deutschland hat sich nun auch in Österreich ein eigener Ethik-Rat für Public Relations http://www.prethikrat.at konstituiert. Das Gremium versteht sich als unabhängiges Organ der freiwilligen Selbstkontrolle der in Österreich tätigen PR-Fachleute mit der Aufgabe, die Einhaltung ethischer Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit zu überwachen und zu fördern. "Motiv für die Schaffung eines Ethik-Rates war sicherlich die Empfindung vieler Experten, dass es bestimmte Missstände innerhalb des heimischen PR-Sektors gibt", erklärt Wolfgang R. Langenbucher, Vorsitzender des neuen Selbstkontrollorgans und früherer Vorstand des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien http://www.univie.ac.at/Publizistik , heute, Freitag, im Rahmen des ersten öffentlichen Auftretens des Österreichischen Ethik-Rates. Ziel des Gremiums werde es daher sein, diese Missstände aufzuzeigen und zu beseitigen.

"Die Freiheit der gesellschaftlichen Kommunikation ist ein wertvolles Gut. Staat und Politik sollten sich da so wenig wie möglich einmischen", erläutert Langenbucher die gesellschaftliche Funktion dieser freiwilligen Selbstkontrolle der PR-Branche gegenüber pressetext. Das erreiche man am besten, indem man die professionelle Ethik von sich aus hochhalte und ihre Einhaltung selbst überwacht. "Der Ethik-Rat hat nicht nur die Möglichkeit, an ihn herangetragene Beschwerden zu bearbeiten, sondern er kann auch aus Eigeninitiative heraus tätig werden, um strittige Vorgänge und Verhaltensweisen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu untersuchen", ergänzt Langenbucher und verweist dabei auf den besonderen Anspruch der Unabhängigkeit des gegründeten Gremiums. Vorbild sei der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) http://www.drpr-online.de , der sich in den vergangenen 20 Jahren zu einer enorm wichtigen Institution für die Branche entwickelt habe.

"Ab dem heutigen Tag ist es jedem möglich, mit einer Beschwerde an den Österreichischen PR-Ethik-Rat heranzutreten. Dies kann über unsere Homepage und eine entsprechendes Online-Formular schnell und ohne Kostenaufwand erledigt werden", beschreibt die stellvertretende Vorsitzende des Rates, Renate Skoff, das Prozedere. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass die Beschwerden in schriftlicher Form eingereicht werden. Anonyme Beschwerden könnten leider nicht entgegen genommen werden. "Wenn eine Beschwerde bei uns eingeht, wird sie zunächst auf die Zuständigkeit des Rates geprüft. Ist diese gegeben, tritt das Gremium zusammen und berät den jeweiligen Fall ausführlich", schildert Skoff. Wird ein Fehlverhalten festgestellt, entscheide die Schwere des betreffenden Delikts über die weitere Vorgehensweise. "Bei schwerwiegenden Fehlverhalten wird eine Rüge erteilt oder - bei minderstarken Vergehen - eine Mahnung ausgesprochen. Entscheidend dabei ist, dass im Fall einer Rüge die Entscheidungen auch publiziert werden", fasst Skoff zusammen.

Grundlage für die Entscheidungsfindung des PR-Ethik-Rates sind die allgemein anerkannten Ehrenkodizes der PR-Branche, die Verhaltensregeln der heimischen Berufsverbände und die geltenden Gesetze. "Alle Verfahren vor dem Ethik-Rat werden nach den Prinzipien von Fairness und Ausgewogenheit durchgeführt. Alle Beteiligten sollen ausreichend Gelegenheit dazu erhalten, ihre Standpunkte darzulegen", stellt Skoff klar. Auf diese Weise wolle man die "wenigen schwarzen Schafe" in der PR-Branche ausfindig machen und verhindern, dass sie dem Ruf der Branche Schaden zufügen können, meint Skoff auf Anfrage von pressetext. "Umfragen haben gezeigt, dass eine große Zufriedenheit bei den Auftraggebern gibt, was die Arbeit der PR-Agenturen betrifft. Auf der anderen Seite fällt es aber auf, dass viele Dinge heute missbräuchlich mit dem Begriff Public Relations versehen werden, die damit eigentlich nicht das Geringste zu tun haben", kritisiert Skoff. "Öffentlichkeit entsteht in Kombination von Journalismus und PR. Deshalb ist es wichtig, dass die Öffentlichkeitsarbeit ein gutes Image bei den Journalisten hat, da diese in der Realität sehr stark auf professionelle PR angewiesen sind", so Langenbucher abschließend.

Als Trägerverein des neuen Gremiums fungiert der Verein Österreichischer Ethik-Rat für Public Relations mit Sitz in Wien. Zu seinen Aufgaben gehören die Wahl des Vorsitzenden und der Mitglieder des Rates, die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel und der Infrastruktur. Mitglieder des Vereins sind die Organisationen Public Relations Verband Austria (PRVA), Verband für integrierte Kommunikation (ViKOM) und PR Quality Austria (PRQA).

Weitere Pressefotos zur Veranstaltung finden Sie unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=2510 zum Download.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Markus Steiner
Tel.: +43-1-81140-317
E-Mail: steiner@pressetext.com
|