pte20090202002 Handel/Dienstleistungen, Umwelt/Energie

EU-Bürger sind frustriert über Stromangebot

Anbieterwechsel wird durch Preisdschungel behindert


Unzufriedene Kunden wechseln nur selten ihren Stromanbieter (Foto: pixelio.de, Pixel Kings)
Unzufriedene Kunden wechseln nur selten ihren Stromanbieter (Foto: pixelio.de, Pixel Kings)

Brüssel (pte002/02.02.2009/06:00) Das aktuelle EU-Verbraucherbarometer zeigt, dass viele EU-Bürger mit der Situation am Strommarkt unzufrieden sind. Doch obwohl die Energiemärkte längst liberalisiert sind, wechseln die Kunden kaum ihren Stromlieferanten, obwohl sie häufig mit dem Angebot unzufrieden sind. "Es ist enttäuschend, dass die Energiemärkte so schlecht funktionieren. Wir werden daher eine Untersuchung des Stromendkundenmarkts einleiten", sagt EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva gegenüber der Financial Times Deutschland. In den vergangenen zwei Jahren haben nur sieben Prozent der EU-Haushalte ihren Stromanbieter gewechselt, obwohl zwei Drittel mit ihrem Anbieter nicht zufrieden waren.

Das EU-Verbraucherbarometer soll nicht nur Defizite am Strommarkt aufdecken, sondern untersucht jährlich 20 Einzelmärkte dahingehend, ob der Binnenmarkt funktioniert. Bei einigen Produkten werden dabei eklatante Preisunterschiede zwischen den EU-Staaten entdeckt. Es wird jedoch auch Augenmerk darauf gelegt, wie oft Kunden ihre Anbieter wechseln, wie oft es Beschwerden gibt und ob die Verbraucherschutzsysteme der einzelnen EU-Länder funktionieren. Innerhalb der EU sind die Preisunterschiede für Energie zum Teil extrem. In Deutschland ist Strom um ein Drittel teurer als in Frankreich und Gas kostet in Deutschland fast doppelt so viel wie in Großbritannien. Im Energiesektor beklagen die EU-Bürger aber vor allem die schlechte Vergleichbarkeit der Angebote.

In Bereichen, in denen öfter ein Anbieterwechsel vorgenommen wird, zahlt sich laut eigenen Angaben der Aufwand für die Konsumenten aus. Vor allem bei der Auto-Haftpflichtversicherung wechseln die EU-Bürger relativ oft ihre Anbieter. Aber auch bei Internetdiensten und bei Mobilfunk sind viele Konsumenten aufmerksam und wechseln die Anbieter, wenn es sich finanziell auszahlt. Um die großen Preisunterschiede abzubauen, die bei manchen Produkten innerhalb der EU herrschen, plant Kuneva, den grenzüberschreitenden Onlinehandel zu erleichtern und das Verbraucherrecht zu harmonisieren. Derzeit kostet beispielsweise der gleiche DVD-Player in Großbritannien 60 Euro und in Rumänien fast 110 Euro. Dafür ist Waschmittel in keinem Staat Europas so billig wie in Deutschland. In Luxemburg muss man dafür fast doppelt so viel bezahlen.

(Ende)
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